Stadtentwicklung Honsberg soll sein Potenzial entfalten

Remscheid · „HonsWerk“, ein gemeinsames Projekt von Stadt, der Wohnungsbaugesellschaft Gewag und der Montag Stiftung Urbane Räume hat Großes mit dem Stadtteil vor. Ein Schwerpunkt der Aktivitäten ist die Siemensstraße.

 Die Siemensstrasse spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von HonsWerk.

Die Siemensstrasse spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung von HonsWerk.

Foto: Jürgen Moll

Der Honsberg ist besser als sein Ruf und hat Potenzial. Diese Überzeugung steht am Anfang von „HonsWerk“. Das gemeinsame Projekt von der Stadt Remscheid, der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewag sowie der Montag Stiftung Urbane Räume aus Bonn, will dieses Potenzial fördern und entwickeln. Der Rat der Stadt ebnete mit seiner Zustimmung in der Ratssitzung am Donnerstagabend den Weg für die Umsetzung.

Die Kooperation besteht seit 2017 und setzt mit dem neuen Projekt nun einen wichtigen Impuls für die nachhaltige Entwicklung des Stadtteils. Baudezernent Peter Heinze bezeichnet es gar als Höhepunkt in der Stadtentwicklung. Alle Akteure erhoffen sich dadurch auch, dass der Honsberg und die angrenzenden Stadtteile Stachelhausen, Kremenholl und Blumental enger zusammenwachsen. Es sei ein integratives Projekt, das auch Leute außerhalb des Stadtteils und der Stadt anziehen wird, ist sich Oliver Gabrian, Vorstand der Gewag, sicher.
Doch was genau ist HonsWerk? Das Projekt verbindet Wohnen, Arbeiten, Leben und Lernen in der Urbanen Nachbarschaft. Ein wesentlicher Bestandteil ist die „HonsWerkstatt“. Sie ist eine Bildungsreinrichtung, die Nutzern auf gut 500 Quadratmetern verschiedene Angebote ermöglichen wird. Entwickelt wurde die Idee von der Montag Stiftung Urbane Räume gemeinsam mit Bürgern, Vereinen und Initiativen der Stadt. „Die HonsWerkstatt soll ein einladender Ort werden, der zum gemeinsamen Machen und Mitmachen animiert“, erklärt Robert Winterhager, Projektentwickler bei der Stiftung. Vorhandene Initiativne im Stadtteil sollen durch das Projekt unterstützt und ausgebaut werden. In einem ersten Workshop im September wurden mit den Stadtteilakteuren erste Ideen entwickelt. Das „Tool-Lab“ als Junior-Handwerkerakademie soll Kinder und Jugendliche spielerisch an Technik und Handwerk heranführen. Diese Einrichtung, darin sind sich die Verantwortlichen einig, könnte eine Strahlkraft in die gesamte Bergische Region haben. Zudem ist die Etablierung eines Interkulturellen Salons für Mädchen und Frauen geplant sowie eine offene Stadtteilwerkstatt, etwa für ein Reparaturencafé.

Auch ein offener Stadtteilgarten mit den HonsWerkTerrassen gehört zu den Ideen für das HonsWerk, das oberhalb des Lohbachhangs an der Halskestraße entstehen soll. Dafür sollen drei asbestbelastete GEWAG-Häuser abgerissen werden. Die Angebote und Ideen sollen durch die Nutzer und Bewohner des Stadtteils ständig weiterentwickelt werden, merkt Winterhager an. Ziel sei es, Bildung in die Quartiere zu bringen und den Menschen durch die Angebote eine Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten, ergänzt Sozialdezernent Thomas Neuhaus.

Eine wesentliche Rolle bei dem Gesamtprojekt HonsWerk spielt zudem die Siemensstraße, in der bereits auch die Künstlerwerkstatt „Ins Blaue“ Räume als Atelier nutzt. In rund elf derzeit leerstehenden Immobilien der GEWAG sollen neben über 3.000 Quadratmeter Wohnraum für Familien und Studenten auch rund 450 Quadratmeter Büroflächen für Startups und Freiberufler entstehen. Start für den Baubeginn ist derzeit für Herbst 2021 geplant. „Wir hoffen, dass es irgendwann wieder schick wird, am Honsberg zu wohnen“, betont Oliver Gabrian. Alles soll aber bezahlbar bleiben, ergänzt Robert Winterhager. Für die Umsetzung des Projekts prüft die Stadt aktuell zudem Möglichkeiten für Mittel aus der Städtebauförderung.

 Künstlerische Keimzelle seit einigen Jahren ist der Verein Ins Blaue.

Künstlerische Keimzelle seit einigen Jahren ist der Verein Ins Blaue.

Foto: Jürgen Moll

Für die gemeinwohlorientierte Immobilienentwicklung wird derzeit ein Erbbaurechtsvertrag zwischen Gewag und Stiftung ausgearbeitet. Im Rahmen ihres Programms „Initialkapital für eine chancengerechte Stadtteilentwicklung“, investiert die Stiftung Geld in die Immobilien. Überschüsse aus der Vermietung werden ausschließlich in das Viertel und das Gemeinwohl fließen.

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