Freizeitanlage in Remscheid Kräwi-Besucherin ärgern die Müllberge

Remscheid · Im Uferbereich und am Parkplatz der Freizeitanlage komme es zu Umweltsünden, sagt Jutta Schulze. Sie beklagt sich über den Abfall, der achtlos hinterlassen wird. Der Trend an der Kräwi ist dem Umweltamt zufolge aber positiv.

An sonnigen Sommertagen kennen zahlreiche Remscheider nur ein Ziel: Kräwinkel. Die dortige Freizeitanlage, aber auch weite Teile des Uferbereichs laden zum Badespaß in der Wuppertalsperre ein. Doch nicht jeder hält sich an die Spielregeln, beklagt Jutta Schulze. Sie ärgert sich über Abfall, der achtlos hinterlassen wird.

„Egal wo man hinschaut, ob links von der Brücke oder an den freien Parkplätzen, sieht man Müll“, berichtet sie. Zuletzt erlebte sie die „Krönung“, wie sie ihren Fund umschreibt. Am Rande der Sperre, am „Tauchereinstieg“, wo sich früher einmal die Alte Rader Straße befand, stieß sie auf eine Matratze und Überreste eines Mahls von einem Schnellrestaurant. „Den Müll habe ich dann schon mitgenommen und fachgerecht entsorgt. Die Matratze blieb liegen.“ Wenn sich niemand der Sache erbarme, bleibe diese „bestimmt die ganze Saison dort und wird dann irgendwann bei steigendem Wasserstand weggeschwemmt“.

Angelegenheiten wie diese sind ein Fall für das städtische Umweltamt. Fachdienstleiter Wolfgang Putz zählt bis zu 300 Müllsünden pro Jahr, bei denen sein Team aktiv werden muss – bezogen auf das gesamte Remscheider Stadtgebiet. „Wir bemühen uns natürlich Hinweise zu finden, um den Verursacher zu ermitteln. Hin und wieder gelingt uns das – und dann wird er angeschrieben“, erklärt Putz. In den allermeisten Fällen aber bleiben die Verursacher wilder Müllkippen im Verborgenen. Um deren Beseitigung kümmern sich die Mitarbeiter der Technischen Betriebe Remscheid (TBR), die zuweilen mit ekligen Fundstücken konfrontiert werden. „Einmal war es ein Kühlschrank, der illegal entsorgt wurde. Er hat ein Innenleben entwickelt“, beschreibt Putz das Grauen.

Insgesamt sei aber der Trend an der „Kräwi“ eher positiv. Dazu trage bei, dass „Arbeit Remscheid“ aktiv ist – und den dortigen Freizeitpark betreibt. „Dadurch ist eine gewisse Kontrolle gegeben,“ erklärt der Fachdienstleiter. Für den gegenüberliegenden Teil am anderen Ende der Talsperrenbrücke ist Jochen Knorz vom Radevormwalder Ordnungsamt zuständig. Die dortigen Liegewiesen sind insbesondere am Wochenende Treffpunkt für Sonnenanbeter. Noch vor Jahren kämpfte die Behörde gegen Müllberge und sonstige Begleiterscheinungen sommerlicher Freiluftpartys. „Mittlerweile hat sich die Lage im Großen und Ganzen entspannt“, sagt Knorz: „Die meisten Besucher bringen ihren Abfall zu den dafür eingerichteten Flächen. Die Kollegen vom Betriebshof holen ihn ab.“

Etwas ganz anderes bereitet ihm aktuell größere Sorgen als der Müll: die andauernde Trockenheit. Sie zieht eine Maßnahme nach sich, die Grillfans alles andere als erfreuen dürfte. „Auf den Liegewiesen ist Grillen seit einigen Tagen untersagt. Die Gras- und Waldbrandgefahr ist einfach momentan zu groß“, erläutert Knorz. Vor allem bei der Entsorgung der glühenden Kohle könne schnell ein Feuer entfacht werden. Das Grillen auf der Wiese werde ohnehin nur „geduldet“. „Am Uferbereich ist es strikt verboten“, unterstreicht Jochen Knorz vom Radevormwalder Ordnungsamt.

Jutta Schulze würde sich freuen, wenn zusätzliche Mülleimer aufgestellt würden. Die Zustände auf dem Parkplatz, den sie gegenüber der Freizeitanlage Kräwinkel vor der Talsperrenbrücke nutzt, seien schlimm.

„Wir waten hier durch Müll, dabei hat die Saison doch gerade erst begonnen“, betont Jutta Schulze. Insgesamt finde sie es sehr schade, „dass mit unseren Freizeiteinrichtungen so schändlich umgegangen wird.“

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