Remscheid Handel mit Drogen – Pärchen vor Gericht

Remscheid · Wegen des Vorwurfes, unerlaubt Drogen in nicht geringer Menge eingeführt, konsumiert und einen schwunghaften Handel damit betrieben zu haben, muss sich seit Dienstag ein Mann aus Remscheid vor dem Landgericht Wuppertal verantworten.

Der 32-Jährige hatte bereits wegen Drogendelikte eine Haftstrafe verbüßt. Gemäß der Anklage besorgte er sich nach seiner Entlassung aus der Haftanstalt wieder Heroin in den Niederlanden. Teils, um es selbst zu verbrauchen, teils, um damit seinen Lebensunterhalt zu finanzieren.

Dabei fand er offensichtlich in seiner 21-jährigen Freundin — ebenfalls Remscheiderin — eine nützliche Unterstützung. Ihr wirft die Staatsanwaltschaft vor, dem Angeklagten bei der Beschaffung und dem Verkauf der Drogen in Remscheid und Umgebung Hilfe geleistet zu haben.

Die junge Frau begleitete den Angeklagten auch bei seinen Drogeneinkäufen. Die Staatsanwältin sagte, damit sollte der Eindruck erweckt werden, "es handele sich um den harmlosen Auftritt eines jungen Paares".

Beim Verkauf des Heroins soll die Freundin telefonische Bestellungen entgegengenommen haben, lautet die Anklage. Außerdem soll sie das Heroin an die Kunden ausgehändigt haben.

Die Staatsanwältin nannte Marktpreise: Ein halbes Gramm Heroin kostete 20 Euro, ein Gramm 35 Euro und anderthalb Gramm kosteten 50 Euro.

Das Pärchen war im März dieses Jahres verhaftet worden. Zollbeamte holten den Mann und die Frau nach einem Drogeneinkauf in den Niederlanden kurz nach Überqueren der Grenze aus dem Bus. In ihrer unmittelbaren Nähe hatten die Beamten 146 Gramm Heroin gefunden.

Der Mann verblieb in U-Haft, der Frau wurde Haftverschonung gewährt. Jetzt sahen sie sich im Gerichtssaal wieder. Die Frau in dezent-schicker Jacke, kniekurzem Rock und mit Pumps, hatte Tränen in den Augen.

Beide Angeklagten wollten zu den ihnen zur Last gelegten Taten eine Aussage machen — der Mann durch seinen Rechtsanwalt. Die Aussagen werden am nächsten Prozesstag zu hören sein. Da ein Sachverständiger fehlte, wurde die Sitzung auf Dienstag, 18. Oktober, vertagt.

(begei)
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