Remscheid Harte Kerle wollen ganz nach oben

Remscheid · Zehn Männer der Remscheider Berufsfeuerwehr nehmen am "Skyrun" in Düsseldorf teil. 960 Stufen im Fernsehturm müssen in voller Montur bezwungen werden. Zurzeit trainieren die Männer im Treppenhaus der Feuerwache und in den Hochhäusern am Henkelshof.

 Diese Männer wollen den Düsseldorfer Fernsehturm bezwingen – und beim Skyrun siegen: Christian Heimes, Errol Becker (vorne v.l.), Wolfgang Krömer, Alexander Kirsch und Achim Pfeiffer (hinten v.l.).

Diese Männer wollen den Düsseldorfer Fernsehturm bezwingen – und beim Skyrun siegen: Christian Heimes, Errol Becker (vorne v.l.), Wolfgang Krömer, Alexander Kirsch und Achim Pfeiffer (hinten v.l.).

Foto: Jürgen Moll

Bei der fünften Runde ist der Puls von Feuerwehrmann Wolfgang Krömer und seinen Kollegen bei 160 Schlägen angekommen. Schweißperlen laufen ihm über die Stirn, als er ausgerüstet mit Pressluftatmer, Helm und Sicherheitskleidung, insgesamt 25 Kilogramm schwer, die Treppen des Feuerwehrturms an der Hauptwache auf- und abläuft.

Hierbei handelt es sich für die Männer nicht um eine Brandschutzübung oder gar Strafeinheit, weil sie ihren Job nicht ordentlich erledigt haben. Im Gegenteil, freiwillig, vor oder nach der letzten Schicht, trainieren sie für den "Skyrun" in Düsseldorf.

Siebenmal hoch und runter

Dabei erklimmen Anfang Oktober rund 1000 Feuerwehrleute aus verschiedenen Teilen der Republik den Fernsehturm in der Landeshauptstadt. Vorbild dafür waren die Feuerwehrleute aus New York, die das Empire State Building über das Treppenhaus regelmäßig bezwungen haben. "960 Stufen warten auf uns für den Gesamtaufstieg", sagt Wolfgang Krömer.

Deswegen müssten seine Kollegen und er für das Training entweder die Hochhäuser am Henkelshof benutzen oder halt den eigenen Turm der Feuerwache. Dieser hat vom Keller bis zum Dach allerdings nur 144 Stufen, so dass jeder Feuerwehrmann die Strecke siebenmal hinauf- und hinabsteigen müsste.

Die Wärme in der Schutzkleidung sei dabei das größte Problem. "Als würde ich im eigenen Fieber laufen", sagt Kollege Errol Becker, der gerade auf seiner vierten Runde durch das Treppenhaus unterwegs ist. Auf seiner Stirn zeichnen sich die Adern ab, und es ist zu erkennen, wie sehr die Übung an den Kräften zehrt.

Für die Männer der Berufsfeuerwehr gehören Ausdauer- und Krafttraining jedoch zum Alltag, denn sie müssen alle drei Jahre zur ärztlichen Untersuchung, um ihre Gesundheit kontrollieren zu lassen. "Ab dem 50. Lebensjahr winkt der Check sogar jährlich", sagt Krömer. Insofern sei der "Skyrun", aber auch das persönliche Training, immer wieder eine Herausforderung, um fit zu bleiben.

Alexander Kirsch ist schon ein richtiger Profi. Dreimal hat er den Fernsehturm in Düsseldorf schon erklommen und ist auch für dieses Jahr wieder hoch motiviert. "Jedes Jahr schneller zu werden ist mein persönliches Ziel", sagt er. Das beste Team habe für die über 900 Stufen im vergangenen Jahr nur sieben Minuten benötigt. "Dafür trainieren wir, um noch besser zu sein", sagt Wolfgang Krömer mit zwinkerndem Auge.

Oben, am Ziel, werden dann eine Ärztin und viele Helfer zur Unterstützung warten.

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