Remscheid Löschen mit CO2 - erst der Alarm, dann das Gas

Remscheid · Die Ursache für das Auslösen der CO2-Löschanlage in einer Halle der Barmag am Wochenende ist weiter unklar. Ein Meldegerät habe den Alarm ausgelöst, der Vorfall werde weiter untersucht, sagte Bernd Kachelmeier von der Barmag auf BM-Anfrage. AM Montag wurde im betroffenen Gebäude wieder gearbeitet.

600 Kilo des Sauerstoff verdrängenden, in hohen Konzentrationen lebensgefährlichen Gases waren in der Nacht zum Samstag in die Halle gepustet worden, obwohl es dort nicht brannte. Menschen waren zu diesem Zeitpunkt nicht im Gebäude. Die Feuerwehr hatte die nahe Umgebung auf dem Werksgelände evakuiert, das Gebäude mit Atemmasken betreten und das Gas so mit Sauerstoff verwirbelt, dass es keine Gefahr mehr darstellte.

Eingebaut ist die Löschanlage in einer Versuchs-Abteilung der Barmag. Eine Brandbekämpfung mit Kohlenstoffdioxid sei bei schützenswerten Einrichtungen weit verbreitet, sagte Kachelmeier. Das Gas beschädige die technischen Anlagen beim Löschvorgang weit weniger als es Wasser tue. Um Menschen nicht zu gefährden, gebe es zunächst einen akustischen und optischen Alarm, der zum Verlassen des Gebäudes auffordere. Erst mit einem gewissen zeitlichen Abstand von 15 bis 30 Sekunden werde das Gas in den Raum geleitet. Fluchtpläne regeln das richtige Verhalten im Brandfall.

Solche Anlagen sind in Remscheid mehrfach im Einsatz, unter dem anderem im Gefahrstoffgut-Lager der Spedition Mäuler oder auch in kleinerer Form zum Schutz von EDV-Serverräumen oder Maschinen, sagte Werner Roose, bei der Berufsfeuerwehr für vorbeugenden Brandschutz zuständig. Jede CO2-Anlage wird turnusmäßig von einem Sachverständigen überprüft.

2009 waren bei einem Gasunfall in Mönchengladbach 107 Menschen durch ausströmendes Kohlendioxid verletzt worden. Das farb- und geruchlose Gas, das zur Brandbekämpfung eingesetzt wird, war unbemerkt aus einem Leck in der Anlage einer Lackfabrik geströmt und ließ Feuerwehrleute und Anwohner in Bewusstlosigkeit fallen.

(RP)
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