Remscheid Demski: Kirche muss neue Wege gehen

Remscheid · Bei der Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises zog der Superintendent Bilanz und blickte in die Zukunft.

 Superintendent Hartmut Demski sprach auf der Synode.

Superintendent Hartmut Demski sprach auf der Synode.

Foto: Kirche

Die Kirche muss sich erneuern und entwickeln. So beschreibt Superintendent Hartmut Demski die Hauptaufgabe im Evangelischen Kirchenkreises Lennep. Bei der Herbstsynode am Wochenende im Johannes-Schmiesing-Haus am Hasten warf Demski einen Blick zurück auf das Lutherjahr 2017 und formulierte zugleich die Aufgaben für das neue Jahr.

"Ich bin für viele Impulse aus dem Jahr des Reformationsjubiläums ausgesprochen dankbar", sagte der Superintendent. Er lobte die Vielfalt der Angebote und den Schlussgottesdienst in der Wagenhalle der Stadtwerke mit über 2000 Besuchern. Darin werde der Gedanke der Erneuerung spürbar. Das Reformationsjahr habe "die Kraft der evangelischen Identität in den Gemeinden offenbart". Um möglichst alle zu erreichen, müsse man aber auch daran arbeiten, mit der richtigen Musik und Form der Predigt alle Mitglieder anzusprechen, so dass sie sagen können, "das ist auch meine Kirche".

Außerdem sieht Demski die Zusammenarbeit über die jeweiligen Gemeindegrenzen hinaus auf einem guten Weg. Angesichts der vielen kommenden Ruhestände in 2020 werden aber gerade kleinere Gemeinden vermehrt darauf angewiesen sein, zu kooperieren. Damit sollten sich alle frühzeitig auseinandersetzen, mahnte er. Neue Konzepte müssten her.

Im Januar 2018 wird zum Beispiel die Auferstehungskirchengemeinde aus dem Zusammenschluss der Luther- und Johanneskirchengemeinde entstehen. Remscheid wird dann zwei große Kirchengemeinden im Zentrum haben (die zweite ist die Stadtkirchengemeinde). Das sei ein "Aufbrauch und Zukunftssignal".

Und noch eine Neuerung: Die Kirchengemeinde Remlingrade und Dahlerau werden nach dem altersbedingten Ausscheiden von Pfarrerin Maria Kluge erstmals gemeinsam die Stelle ausschreiben. Auch in Hückeswagen und Bergisch Born wird nach langer Planung eine pfarramtliche Verbindung stattfinden, um das Ausscheiden von Pfarrer Reinhard Feyka im kommenden Jahr zu kompensieren. "Jede Gemeinde, die weniger als zwei Pfarrstellen hat, ist gefährdet und muss langfristig mit anderen Gemeinden kooperieren", mahnte auch Pfarrer Reimund Lenth aus Hückeswagen. Künftig werde nicht mehr jede Gemeinde ihren eigenen Pfarrer haben können.

Neben den lokalen Herausforderungen sprach Demski auch über allgemeine Aufgaben. Hierbei ging es besonders um das Engagement in der Flüchtlingshilfe und die Aufklärungsarbeit, um rechten Tendenzen entgegenzuwirken. Die Entwicklungen sehe er kritisch. Die gute Zusammenarbeit mit der türkischen DiTiB-Gemeinde sei beispielsweise rückläufig. "Die Aufgabe, zu der wir herausgefordert sind, heißt Integration", betonte er.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort