Emmerich Superintendent feiert 25 Jahre Ordination

Emmerich · Pfarrer Hans-Joachim Wefers, seit zehn Jahren Superintendent des Kirchenkreises Kleve, feiert am Pfingstsonntag.

 Superintendent Hans-Joachim Wefers.

Superintendent Hans-Joachim Wefers.

Foto: Fischer

Am Pfingstsonntag um 10 Uhr feiert die evangelische Kirchengemeinde Xanten-Mörmter in der Kirche in Xanten am Markt den Gottesdienst mit Pfarrer Hans-Joachim Wefers, der ein persönliches Jubiläum begeht. Vor 25 Jahren wurde er ordiniert, also zum Dienst der öffentlichen Verkündigung und der Sakramentsverwaltung berufen. Seit zehn Jahren ist Wefers Superintendent des Kirchenkreises Kleve mit seinen 19 Kirchengemeinden mit gut 23.500 Christen.

Der Weg zum Theologen war für dem in Kempen Aufgewachsenen eher verschlungen. Wefers berichtet zwar von einem christlichen Elternhaus und einer durchaus kirchlichen Prägung, doch zunächst zog es ihn nach dem Abitur nach Aachen. Dort studierte er E-Technik und Physik für das Lehramt an beruflichen Schulen, machte auch das erste Staatsexamen. Doch die Zivildienstzeit und dann ganz besonders ein Aufenthalt beim internationalen ökumenischen Männerorden in Taizé brachten ihn immer mehr zum Umdenken. "Da wurde mir klar: Ich will Pfarrer werden", sagt Wefers.

In Bonn nahm er im Jahr 1983 das Studium der evangelischen Theologie auf. Nach dem Examen 1990 absolvierte er sein Vikariat in der Lukaskirchengemeinde Bonn: "Die Zeit hat mich immens geprägt", betont Wefers, der von seinem Ausbildungspfarrer Ulrich Thomas sehr viel in der Seelsorge und Führung einer Gemeinde gelernt hat. Um so schöner sei es, dass Thomas am Sonntag nach Xanten kommt, um auch auf den ganz besonderen Tag des heute 60-jährigen Pfarrers der evangelischen Kirchengemeinde Xanten-Mörmter und Vaters von drei Kindern zurückzublicken. Vor 25 Jahren wurde Wefers vom damaligen Superintendent von Bonn, Burkhardt Müller ordiniert. Ein Wort, das Wefers, der Anfang 1994 als Pfarrer in Xanten eingeführt wurde, auch beim zu Ende gegangenen Katholikentag in Münster begleitete, dort, wo er auch und gerade der Ökumene willen zugegen war. "Der Weg ist zumindest offiziell weiter steinig", zog Wefers Bilanz.

Dass auch innerkirchlich der Weg zunehmend steiniger wird, weiß Wefers auch aus der Sicht des Superintendenten, ein Amt, in das er erstmals 2008 gewählt worden war und das den Gemeinden zu- und übergeordnet ist, um besonders zwei ehemals bischöfliche Funktionen wahrzunehmen: Die Visitation, ein besonderer Besuchsdienst in den Gemeinden, und die Ordination, die Beauftragung der Pfarrerinnen und Pfarrer zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung. Eine Art Zwischeninstanz zwischen den Gemeinden und der Landeskirche in Düsseldorf. "Wir verlieren jährlich mindestens ein halbes Prozent an Mitgliedern", sagt Wefers. Gleichzeitig hänge der prognostizierte Rückgang der Finanzmittel wie ein Damoklesschwert über der kirchlichen Arbeit - keineswegs allein in der protestantischen Diaspora am Niederrhein, aber auch hier. "Und da ist es oft schwer einerseits zu kommunizieren, dass nicht die Landeskirche an dem Dilemma schuld ist und andererseits die Befürchtungen der Gemeindeglieder um ihre heimische Kirche vorzutragen." Wefers sieht sich da ausdrücklich als Vermittler, nicht als Manager.

(RP)
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