Ratingen Stab behält auch im Chaos alles im Blick

Ratingen · Führungsgruppe und Informations- und Kommunikationszug der Feuerwehr sind auch bei Unwettern im Einsatz.

 Wenn das Wetter mal wieder verrückt spielt, ist das ein Fall für die Führungsgruppe der Feuerwehr: Sie koordiniert die Einsätze.

Wenn das Wetter mal wieder verrückt spielt, ist das ein Fall für die Führungsgruppe der Feuerwehr: Sie koordiniert die Einsätze.

Foto: Feuerwehr ratingen

Manchmal sind Feuerwehrleute schon fast ein bisschen so etwas wie Meteorologen. Wenn vom Deutschen Wetterdienst (DWD) die Vorwarnung "Unwetter erwartet" einläuft, beginnt für die Männer und Frauen am Voisweg die Vorbereitung auf das, was da kommen mag.

"Die im Dienst befindliche Führungskraft, bei uns nennt man das B-Dienst, wirft immer wieder einen Blick auf die Internetseite des DWD, zu der die Feuerwehr einen besonderen Zugang hat. Wir können so die aktuellen Berechnungen über Zugbahn, Stärke und besondere Gefahren einzelner Gewitterzellen live am PC verfolgen", erklärt Feuerwehrsprecher Jan Neumann. Nichts soll dem Zufall überlassen sein, falls ein Unwetter die Dumeklemmerstadt tatsächlich einmal wieder mit voller Wucht treffen sollte. Sollte es ernst werden, bekommen alle Führungskräfte der Feuerwehr die entsprechende Meldung auf das Handy übertragen.

Zwar sind die Vorhersagen des Wetterdienstes in der Regel schon mit einem Frühwarnsystem ausgestattet. Ob es Ratingen aber konkret trifft, können auch die Experten nur mit kurzer Vorlaufzeit sagen: "In der Regel liegen zwischen der konkreten Warnung und dem Eintreffen des Ereignisses 30 Minuten. Da ist Eile angesagt", so Neumann. Und: "Für solche Fälle haben wir spezielle Gefahrenabwehrpläne."

Und die sehen unter anderem vor, dass die Führungsgruppe und die Mitglieder des Informations- und Kommunikationszuges alarmiert werden. Immer dann, wenn große Einsatzlagen abgearbeitet werden müssen, die eine eigene Kommunikationsstruktur brauchen, kommt dieser Zug ins Spiel. "Oft werden wir auch überörtlich angefordert mit dieser Gruppe", erzählt Jan Neumann. So waren seine Kollegen zum Beispiel auch bei der Loveparade 2010 in Duisburg im Einsatz.

Sie sind dafür da, alle Einsätze, die im Falle des Falles eintreten, zu organisieren. Denn wenn es über Ratingen wirklich richtig knallt am Himmel, dann laufen bei der Kreisleitstelle Notrufe im Sekundentakt ein. "Diese Einsätze laufen bei uns per Einsatzdepesche auf und werden dann verteilt", beschreibt Neumann das Szenario.

Und weiter: "Alle Einsätze, die ein solch extremes Unwetter auslösen, werden von den Freiwilligen Feuerwehren abgearbeitet. Die hauptamtlichen Kräfte bleiben in der Wache und bilden den Grundschutz für alle Brände, Ereignisse mit Menschenleben in Gefahr und den Rettungsdienst."

Während die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr auf der Straße versuchen, die schlimmsten Folgen eines Unwetters wie umgestürzte Bäume, vollgelaufene Keller oder überflutete Straßen in den Griff zu bekommen, sitzen die Mitglieder der Führungsgruppe in einem speziellen Konferenzraum in der Feuerwache, koordinieren alles.

"Um richtig und sinnvoll Entscheidungen treffen zu können, ist es in solch einer Lage einfach das Beste, wenn alle Entscheidungsträger zusammen sind und über den gleichen Wissensstand verfügen" sieht Neumann die positive Seite dieses Konzepts.

Aber er beruhigt auch: "Zum Glück sind solche Extremfälle sehr selten. Aber vorbereitet sind wir darauf, können im Fall der Fälle auf rund 300 Ehrenamtliche zurückgreifen."

Die Unwetterwarnungen des DWD sind über die Homepage www.dwd.de auch für normale Bürger genau zu verfolgen. Violett ist die Farbe für die höchste Alarmstufe. Die Meldungen, die die Feuerwehr vom DWD erhält, sind etwas detaillierter als die Infos, die der normale Bürger einsehen kann.

(wol)
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