Tennis Pech klebt am Schläger

Die Damen des Zweitligisten RTC Grün-Weiß haben beim TC Blau-Weiss Berlin mit 4:5 verloren, obwohl sie nach den Einzeln 4:2 führten. Es war die dritte Saisonniederlage, zum dritten Mal im Champions-Tiebreak.

 Dem Rumänen Victor Hanescu droht eine Geldstrafe.

Dem Rumänen Victor Hanescu droht eine Geldstrafe.

Foto: AP, AP

Eigentlich ist Kim Kilsdonk die Doppelspezialistin des RTC. Zu den Stärken der 31 Jahre alten Linkshänderin gehören das Volleyspiel und ihr taktisches Verhalten. Mögliche läuferische Defizite gleicht sie durch Raffinesse und Erfahrung aus.

In Berlin boten die Grün-Weißen die Niederländerin aber im Einzel auf. An Position fünf bekam sie es mit Vivien Weber zu tun, die in der Rangliste deutlich über ihr steht und Berlins beste deutsche Spielerin ist. Mehr noch, Vivien Weber hatte zuvor ihre beiden Einzel gegen die kontrahentinnen aus Ettlingen und Augsburg souverän gewonnen.

Umso erstaunlicher, wie Kim Kilsdonk diese Aufgabe löste und sich mit 6:3, 6:2 durchsetzte. Diesen Sieg hatten die Ratinger nicht unbedingt auf ihrer Liste, die sich über eine 4:2-Führung nach den Einzeln freuen durften.

Freud und Leid

Doch im Sport liegen Freud und Leid oft nah beieinander, was Kim Kilsdonk binnen weniger Minuten erfuhr. Denn die Doppelspezialistin verlor an der Seite von Eva Hrdinova im Champions-Tiebreak — einer Art Elfmeterschießen, wobei, wenn es nach Sätzen 1:1 steht, einmal bis zehn gespielt wird.

Nicht nur das. Auch die beiden Spitzenspielerinnen Andrea Petkovic und Ekaterina Dzehalevich, die ihre Einzel gewonnen hatten, machten im Doppel eine ganz unglückliche Figur. Auch sie verloren im Champions-Tiebreak. Und weil das dritte Doppel mit Olga Brozda und Sandra Spadzinski chancenlos war, verloren die Ratingerinnen alle drei Doppel und das Spiel an der Spree mit 4:5.

Es ist einfach wie verhext. Nach ihrem Auftaktsieg in München (6:3) haben die Ratingerinnen nun drei Spiele in Folge verloren — in Ettlingen (4:5), gegen Essen (4:5) und in Berlin. Und in allen drei Begegnungen verloren sie das entscheidende Doppel im Champions-Tiebreak.

Entsprechend gedrückt war die Stimmung im Ratinger Lager, zumal die Begegnung aufgrund der ständigen Unterbrechungen wegen des Regens — mehrere Spiele wurden in der Halle ausgetragen — auch länger als geplant dauerte. So verpasste Andrea Petkovic ihren Rückflug und blieb über Nacht in Berlin; andere kehrten morgens um drei Uhr mit dem Auto zurück.

"Uns klebt momentan das pech am Schläger", meinte RTC-Sportwart Daniel Meier enttäuscht. Dass sein Team noch in Abstiegsgefahr gerät, glaubt er zwar nicht. Aber mehr als ein Platz im Mittelfeld scheint auch nicht mehr drin. Das wäre für einen Neuling in Ordnung, doch wie die Niederlagen zustande kamen, das schmerzt.

(RP)
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