Eishockey Fan liegt nach Spieler-Attacke im künstlichen Koma

Ratingen · Der Ratinger Eishockey-Fan, der nach dem Spiel gegen Bad Nauheim vom Stürmer Patrick Strauch gegen die Wand geschubst wurde, liegt weiterhin auf der Intensivstation im künstlichen Koma und kämpft um sein Leben. Das bestätigte Kay Adam, der Vorsitzende der Aliens.

 Die Schließung der Eishalle, die die Spielausfälle in Frankfurt und gegen Kassel zur Folge hatte, scheint Nebensache. Am Montag wollen Statiker erneut prüfen, wie groß die Schäden sind.

Die Schließung der Eishalle, die die Spielausfälle in Frankfurt und gegen Kassel zur Folge hatte, scheint Nebensache. Am Montag wollen Statiker erneut prüfen, wie groß die Schäden sind.

Foto: Blazy, Achim

Die Schilderungen, wie es dazu kam, gehen weit auseinander. Bad Nauheims Stürmer behauptet, er habe sich einige Zeit nach der Partie mit seinem Vater unterhalten, bevor "ich von hinten geschubst und ins Gesicht geschlagen wurde. Ich habe mich umgedreht und mich gewehrt — eine Schutzreaktion. Ich wusste weder, wie groß, noch wie alt derjenige war. Ich habe keinen Fehler gemacht und deshalb auch kein schlechtes Gewissen." Die Schilderungen von Zeugen weichen davon ab.

Der über 70 Jahre alte Mann, den Strauch gestoßen hat, schlug mit dem Kopf vor die Wand. Er erlitt einen Schädelbruch und Blutungen an drei Stellen im Gehirn. Zunächst wurde er in der Neurochirurgie der Uni Essen behandelt, inzwischen nach Ratingen verlegt. Eine medizinische Prognose vermag niemand abzugeben.

Am meisten verärgert ist der Sohn des Opfers darüber, dass weder Strauch noch Offizielle der RT Bad Nauheim sich nach dem gesundheitszustand seines Vaters erkundigt haben. Dafür hat auch der Aliens-Vorsitzende Kay Adam kein Verständnis, der sogar noch einen Schritt weitergeht und Bad Nauheims Trainer Frank Carnevale eine indirekte Mitschuld an der Situation gibt: "Er hat seinen Spielern das Shakehands nach dem Spiel verboten und damit die Stimmung weiter aufgeheizt. Selbst einige Nauheimer Spieler hatten dafür kein Verständnis." Dem vorausgegangen war ein angebliches Foul vom Ratinger Pascal Behlau an Verteidiger Daniel Ketterer, der mit drei Stichen an der Augenbraue genäht wurde.

Die Schließung der Eishalle, die die Spielausfälle in Frankfurt und gegen Kassel zur Folge hatte, scheint Nebensache. Heute wollen Statiker erneut prüfen, wie groß die Schäden sind. Liegen drei Zentimeter Schnee (auf dem Dach), so wird die Halle aus Sicherheitsgründen geschlossen. "Und was ist, wenn es während des Spiels einmal schneit", fragt Kay Adam. In einer Sondersitzung des Vorstandes werden heute Abend Pläne für den Notfall — eine längere Schließung der Halle — diskutiert.

(RP/ila)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort