Fußball Drei Elfer, drei Platzverweise – zweistellig

Fußball · Das waren fünf ganz schlimme Tage für die SSVg Heiligenhaus. Vier Wochen hatte die Mannschaft gute Leistungen gebracht und nicht verloren und dann dieser Einbruch, der im totalen Zusammenbruch gipfelte. Dem 2:5 am Mittwoch im Nachholspiel gegen Adler Osterfeld folgte gestern eine zweistellige Niederlage bei den Sportfreunden Niederwenigern. 0:10 – ob sich der Tabellenletzte von diesem Niederschlag noch einmal aufrappeln kann? Oder ob das der endgültige Genickbruch war?

Der Tag hatte schon alles andere als gut begonnen. Trainer Bernd Wagner hatte sich mit Darmkrämpfen und Durchfall vor allem auf der Toilette aufgehalten. Als er dann aufstehen und sich anziehen wollte, um zum Spiel zu fahren, versagte der Kreislauf. Er musste im Bett bleiben.

Ganz ähnlich erging es Mark Meijer. Der Torhüter rief Co-Trainer Senad Hecimovic an und sagte ebenfalls ab. Und auch Fabio Faede fiel kurzfristig wegen einer Oberschenkelzerrung aus. Senad Hecimovic war der Meinung, viel schlimmer könne es an dem Sonntag nicht mehr kommen, doch er wurde eines Besseren belehrt.

Von zwei Seiten enttäuscht

Bereits in der ersten Halbzeit erlebte er ein regelrechtes Debakel. Am Ende standen unter dem Strich die zweistellige Niederlage, drei Platzverweise und drei Elfmeter. "Ich bin heute von zwei Seiten enttäuscht", meinte Senad Hecimovic. "Von meiner Mannschaft und vom Schiedsrichter, der recht einseitig gepfiffen hat."

Die erste umstrittene Entscheidung gab es nach einer Viertelstunde, als Daniel Jennen aus Krefeld auf den ominösen Punkt zeigte. Enez Aktas soll ein Foulspiel begangen haben. Nico Plückthun eriwes sich als sicherer Elfmeterschütze und verwandelte zum 1:0. Weitere Treffer vom Elfmeterpunkt ließ er zum 3:0 (39.) und 8:0 (76.) folgen.

Den ersten Platzverweis sprach Jennen in der 23. Minute aus. Nachdem Philipp Horn vom Gegner mit gestreckten Beinen von hinten umgesenst worden war, beschwerte er sich bei dem Gegenspieler über dei rüde Gangart und schubst ihn leicht weg. Während das Foul nur mit einem Freistoß geahndet wurde, deutete der Unparteiische den Schubser als Tätlichkeit und zückte die rote Karte. die beiden weitere Feldverweise gab es eine Viertelstunde vor Schluss. "Ist ja schön", meckerte Kapitän Hidayet Aydogan, wofür er die gelbe Karte sah (72.). Und weil er das nicht für verwarnungswürdig hielt und sich beschwerte, sah er Sekunden später gelb-rot. Benedict Sommer (76.) sah nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte. Da waren es nur noch sieben Feldspieler, die bei den Gegentreffern acht, neun und zehn auf dem Platz standen.

Team hat sich nicht gewehrt

So war es von Beginn an ein recht einseitiges Spiel. Die Heiligenhauser hatten einen schlechten Tag erwischt, möglicherweise kamen die jungen Spieler auch mit dem Druck nicht klar. Auf jeden Fall kamen sie immer einen Schritt zu spät, waren langsamer als die gastgeber und verloren die Zweikämpfe. Der frühe Rückstand und die sich schnell abzeichnende Niederlage, die zur Pause schon fest stand, taten ihr übriges. Selbst Schadensbegrenzung war kaum mehr möglich, geschweige denn ein Aufbäumen.

Ist die Moral des Schlusslichts nun endgültig gebrochen? War das der Genickbruch? "Mein Genick und meine Moral brechen nicht nach einer Niederlage", sagt Senad Hecimovic. "Wir hatten jetzt vier schlechte Tage, davor vier gute Wochen, wo wir gezeigt haben, was wir können. Das müssen wir jetzt wieder hervorrufen."

Die Osterpause kommt Senad Hecimovic gerade recht. In den kommenden Tagen will er die Fitness der Spieler verbessern und sie psychisch wieder aufrichten. Ob das noch reicht, um das Ruder herum zu reißen?

(peer)
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