An(ge)dacht Pfingsten - schokofreies Fest

Mettmann · Pfingsten ist das dritte Hochfest des Christentums. Nachdem Jesus zu seinem Vater in die göttliche Dimension des Himmels aufgenommen wurde, waren seine Jünger einige Zeit mutlos und kraftlos in einem Haus in Jerusalem zusammen.

 Pfarrer Dieter Jeschke.

Pfarrer Dieter Jeschke.

Foto: RP, Achim Blazy

Die Bibel erzählt von dem Pfingstwunder, das 50 Tage nach Ostern geschah. Die Jünger spürten auf einmal Gottes Kraft in sich und nannten diese Kraft "Heiliger Geist". Ein unglaublicher Aufbruch war die Folge. Die Bibel vergleicht diesen Aufbruch mit einem gewaltigen Wind und mit Feuerflammen, die sich auf den Köpfen der Jünger niederließen. Viele Menschen, die aus vielen Teilen der Welt zu einem Wallfahrtsfest in Jerusalem weilten, strömten herbei. Sie staunten, dass sie die Jünger in ihrer jeweiligen Heimatsprache reden hörten.

Jesus hatte den Jüngern die Kraft geschickt, damit sie begeistert waren vom Glauben, Mut bekamen, öffentlich von Jesus zu reden und sich mit allen Menschen verständigen konnten. Sie waren voller "glühender Liebe" und "Feuer und Flamme für Jesus Christus". Begeisterung für Jesus Christus, öffentlicher Mut, sich als Christ freudig zu bekennen — das wäre ein riesiges Pfingstfest heute. Pfingsten ist das radikalste christliche Fest, es führt zur Wurzel (lat. "radix") und kommt ohne Schoko-Ablenkung daher: Keine Schoko-Weihnachtsmänner, keine Schoko-Osterhasen.

Pfingstochsen aus Schokolade gibt es zum Glück noch nicht. Begeisterung für Jesus Christus: In Hösel werden am Pfingstwochenende zwei Paare getraut, sieben Kinder lassen sich taufen, Jugendliche aus dem Knabenchor Hösel erzählen im Gottesdienst, warum ihnen Kirche und Gesangbuch wichtig sind und singen anschließend fröhliche Glaubenslieder. Neues Abendmahlsgeschirr und ein Kruzifix werden geweiht, die zwei Höseler Familien ihrer Kirche stiften wollen.

Der Heilige Geist macht uns bis heute immer wieder wichtig, was wir an Jesus Christus als unserem Heiland haben. Gottes Geist begleitet uns. Wir sind nicht mehr gottlos. Wir werden begeistert feiern — und am Nachmittag ein Schokoladen-Eis genießen.

Pfarrer Dr. Dieter Jeschke

Kirchengemeinde Hösel

(RP/rl)
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