Ratingen Steine des Anstoßes

Ratingen · Ob Holperpflaster in Homberg oder glattes Natursteinplaster auf der Bechemer Straße. Es gibt jede Menge Stolperfallen und vor allem Ärger. Bei der mobilen Redaktion geht es um diese Probleme – und mögliche Lösungen.

 Es gibt jede Menge Stolperfallen und vor allem Ärger. Bei der mobilen Redaktion geht es um diese Probleme — und mögliche Lösungen.

Es gibt jede Menge Stolperfallen und vor allem Ärger. Bei der mobilen Redaktion geht es um diese Probleme — und mögliche Lösungen.

Foto: RP, Achim Blazy

Ob Holperpflaster in Homberg oder glattes Natursteinplaster auf der Bechemer Straße. Es gibt jede Menge Stolperfallen und vor allem Ärger. Bei der mobilen Redaktion geht es um diese Probleme — und mögliche Lösungen.

Die Beschwerden über holpriges Pflaster in der Innenstadt, aber auch in Alt-Homberg, reißen nicht ab. Auf der Dorfstraße nervt urzeitliches und teilweise beschädigtes Kopfsteinpflaster die Fußgänger, für die City wird gar an einer Werbereiter-Satzung gearbeitet, um Fußgängern freien Lauf auf den plattierten Flächen zu ermöglichen. Zum Thema Holperpflaster veranstaltet die RP am kommenden Freitag, 17. Juni, 10 bis 11 Uhr, auf der Dorfstraße in Homberg eine mobile Redaktion.

In Homberg ist jüngst ein SPD-Antrag von allen anderen Fraktionen abgeschmettert worden. Die Homberger SPD-Ratsfrau und stellvertretende Bürgermeister Anne Korzonnek wollte die Verwaltung lediglich prüfen lassen, ob es für die Holperstrecke, die jedem Testgelände für Geländewagen alle Ehre machen würde, überhaupt eine Lösung gibt. Mit vagen Hinweisen auf angeblichen Denkmalschutz mochte sich der Bezirksausschuss aber nicht mit dem Thema beschäftigen.

Doch das Pflaster weist tiefe Furchen auf, Steine sind teilweise gekippt: Fußgänger müssen große Vorsicht walten lassen, um nicht zu stürzen oder umzuknicken. Wer auf Stock oder Rollator angewiesen ist, meidet die Straße, auf der es keinen Gehweg gibt. Davon kann Lore Kohlhaas ein Liedchen singen: Ihre Familie betreibt seit 80 Jahren ein Friseurgeschäft an der Dorfstraße.

Kohlhaas beklagt seit langem den Zustand der Dorfstraße: Mit Rollator oder Rollstuhl sei es besonders schwierig, sagt sie mit Blick auf das nahe Wichernheim. Bei Schnee und Eis sei ein gefahrloses Fortkommen kaum noch möglich. Kohlhaas erinnert die Stadt daran, dass man auch in Homberg Steuern zahle: Sie schlägt vor, das grobe Pflaster wenigstens zu verfugen.

Aber auch die Verfugung muss in Schuss gehalten werden: In der Innenstadt haben Kehrbesen die Fugenmasse teilweise sehr stark herausgekratzt. Auch dort tun sich Zentimeter tiefe Spalten auf, der Einkaufsbummel gleicht einer Fußmassage, und die vielen Werbereiter auf den glatten Flächen vor den Geschäften zwingen in die holprige Mitte.

Bechemer Straße

Ein Streitpunkt ist auch das Natursteinpflaster auf der Bechemer Straße. Die von der Bürger Union vorgeschlagene Sonderreinigung der Straße verursacht nach Angaben der Verwaltung erhebliche Kosten. Bei einer einmaligen Nassreinigung der Einkaufsstraße (inklusive Kaugummientfernung) müsse mit Aufwendungen zwischen 7000 und 8000 Euro gerechnet werden, heißt es in einer Vorlage, die nun im Bezirksausschuss Mitte diskuiert werden soll.

Eine einmalige Nassreinigung sei nicht zweckmäßig, da beim Natursandstein nach kurzer Zeit der alte Zustand eintrete. Um ein dauerhaft sauberes Straßenbild zu gewährleisten, müsste die Nassreinigung in regelmäßigen Abständen, etwa alle drei Monate, erfolgen.

Kosten der Maßnahme: zwischen 28 000 und 32 000 Euro. Die Verschmutzungen waren laut Verwaltung schon bei der Auswahl der Steine abzusehen. Dennoch habe sich der Rat für die Natursteinvariante entschieden.

(RP/rl)
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