Ratingen Lebensretter gesucht

Ratingen · Zahlreiche Spender kamen gestern zum Blutspendemarathon des DRK in die Feuerwache. Es wurde nicht nur Blut gespendet, sondern auch typisiert, um einen passenden Stammzellenspender für Edgar Wenzel zu finden.

Es dauert nicht lange, tut nicht weh und ist unglaublich wichtig: sich typisieren lassen. Denn genau wie beim Blutspenden ist der Aufwand zur Typisierung sehr gering, die Folgen dafür umso größer. Denn mit jeder Spende kann man zum Lebensretter werden. Das weiß man nicht nur beim Deutschen Roten Kreuz (DRK), sondern auch bei Rot-Weiß Lintorf. Denn Edgar Wenzel, langjähriges Mitglied des Vereins, ist an Leukämie erkrankt, helfen kann ihm nur noch eine Stammzellentransfusion.

Deshalb organisiert Rot-Weiß Lintorf am Samstag, 16. Juli, eine große Typisierungsaktion auf der Sportanlage an der Jahnstraße. Und deshalb klinkte sich der Verein beim kreisweiten Blutspendemarathon des DRK ein. Wie in den anderen Kreisstädten hatte das DRK gestern in die Feuerwache am Voisweg geladen, wo die Spender nicht nur ihre wertvolle Blutspende abgeben, sondern sich auch typisieren lassen konnten. Bis zum Mittag waren schon über 80 Ratinger dieser Aufforderung gefolgt. "Eine sehr gute Resonanz, die hoffentlich noch besser wird", freute sich Friedrich Voßen, Vorstandsmitglied des Ratinger DRKs.

Für die zahlreichen Spender war der außergewöhnliche Ort etwas ganz Besonderes, schließlich konnten sie ganz nebenbei auch noch die Arbeit der Feuerwehrleute beobachten, auch wenn es hinaus zu einem Einsatz ging. Viele waren aber auch extra dem Spendenaufruf von Rot-Weiß Lintorf gefolgt. "Viele Menschen brauchen offensichtlich einen handfesten Grund, um zu spenden", haben Voßen und Theo Büter, der den Termin organisiert hat, festgestellt.

Dabei ist gerade die Typisierung eine ganz einfache Sache: Den potenziellen Spendern wird entweder ein Röhrchen mit Blut oder mit einem Wattestäbchen eine Probe von der Mundschleimhaut entnommen. Diese Proben werden untersucht und die Daten des Typisierten in eine weltweite Datenbank eingegeben. Weltweit sind derzeit rund 17 Millionen Menschen typisiert. Unter diesen wird nach einem "genetischen Zwilling" des Kranken gesucht, der die lebensrettenden Stammzellen spenden kann.

Da eine Typisierung mit 50 Euro sehr teuer ist, war man beim DRK besonders dankbar, dass sich die Sparkasse HRV bereit erklärte, mit einer Spende die Typisierungen beim Blutspendemarathon zu finanzieren. Und auch Rot-Weiß Lintorf hat sich für den Aktionstag einiges einfallen lassen: Neben einem Kleinfeldturnier für Hobbymannschaften tragen auch die Teams von Rot-Weiß Lintorf, Ratingen 04/19 und der SSVg Velbert ein Turnier aus. Anschließend treten Bands auf und natürlich ist auch für Speis und Trank gesorgt.

Der Erlös des Tages ist für die Hilfsaktion bestimmt.

(cebu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort