Spendenaktion Hilfe für Edgar Wenzel

Hilden · Der 51-jährige Lintorfer Dachdeckermeister erhielt eine niederschmetternde Diagnose: Er leidet an Leukämie. Sein Sportverein Rot-Weiß Lintorf will helfen, wo immer es geht. Am 16. Juli ist ein Aktionstag an der Jahnstraße.

Lintorf Edgar Wenzel bekommt regelmäßig Blutkonserven. Sie stützen sein angegriffenes Immunsystem. Immer wieder leidet er unter Atemnot und Schmerzen. Vor wenigen Wochen diagnostizierten Ärzte bei ihm Leukämie - Blutkrebs. Eine Chemotherapie verspricht keine Heilung. Die kann nur eine Stammzellentransfusion bringen, ein geeigneter Spender wird gesucht. Edgar Wenzel gilt bei Rot-Weiß Lintorf als der Anpacker im Verein, hat viele Teams trainiert, spielt seit seiner Kindheit dort. "Jetzt wollen wir ihm etwas von dem zurückgeben, was er selbst lange Jahre für den Verein gegeben hat", sagte der RWL-Vorsitzende Harry Frielingsdorf gestern.

Zusammen mit dem Roten Kreuz und der Westdeutschen SpenderZentrale (WSZE) hat der Verein eine Hilfsaktion auf die Beine gestellt. Eingeschaltet hat sich als Schirmherr der CDU-Landtagsabgeordnete Peter Beyer. Sie alle werben gemeinsam für einen Aktionstag am Samstag, 16. Juli. Gesucht wird ein Stammzellenspender für Edgar Wenzel. Voraussetzung dafür: Möglichst viele Menschen sollen sich typisieren lassen. Bei diesem Verfahren geht es darum, einen Spender mit geeignetem Profil zu finden ("genetischer Zwilling"). Carla Kreissig, ärztliche Leiterin der WSZE, erläuterte gestern die Typisierungsaktion und die Folgen.

Die Daten des Typisierten werden von der WSZE ausgewertet und wandern in eine Datenbank mit 17 Millionen weltweit Typisierten. Braucht ein Patient eine Stammzellenspende, gleichen die Experten die Patientendaten mit denen der Spender ab, bis ein möglichst identisches Profil gefunden ist. Das heißt: Wer sich in Lintorf am 16. Juli typisieren lässt, kommt in Zukunft für Patienten weltweit als potenzieller Spender infrage. Unter Umständen kann zwischen Typisierung und der tatsächlichen Anforderung des Spenders eine lange Zeitspanne vergehen.

Für Samstag, 16. Juli, rufen RWL und Peter Beyer auf, sich zwischen 10 und 20 Uhr auf der Sportanlage an der Jahnstraße typisieren zu lassen. "Schon jetzt ist eine Welle der Hilfsbereitschaft zu erkennen", sagte Frielingsdorf gestern. "Ganze Belegschaften von Arztpraxen haben sich bereiterklärt, bei den notwendigen Blutabnahmen zu helfen." Der Verein hat sich für den Tag noch mehr einfallen lassen. Geplant ist ein Kleinfeldturnier für Hobbymannschaften. Außerdem gibt es ein Blitzturnier der ersten Mannschaften von RWL, 04/19 Ratingen und der SSVg Velbert. Im Anschluss an den sportlichen Teil gibt es am Abend Musik, außerdem ist ganztags für Speis und Trank gesorgt.

Der Erlös des Tages ist komplett für die Hilfsaktion bestimmt. Einen potenziellen Spender zu typisieren - also nur per Blutabnahme seine Daten aufzunehmen - kostet je 50 Euro. Hier ist die WSZE völlig auf Spenden angewiesen. Denn weder Krankenkassen noch andere Einrichtungen übernehmen diese Vorfeldkosten einer Behandlung.

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