Dazu gibt es einen Vorschlag: „Die Friedhofsallee wird im Bereich zwischen der Einmündung in die Selbecker Straße und der Einmündung der PIanstraße A des Bebauungsplanes 57 umbenannt in Dr. Julius-Held-Straße.“ An der genannten Straße steht seit 1983 die Feuer- und Rettungswache. Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenhaus zählt damit zu den frühen Gründungen von Feuerwehren in der Region. Die Initiatoren des Antrags haben sich mit den gesicherten Fakten der Feuerwehr-Historie beschäftigt. Gegründet wurde sie im Rahmen einer Versammlung interessierter Heiligenhauser Bürger am Abend des 12. April 1859 im Gasthof „Zur Krone“. Zu dieser Zeit war Heiligenhaus noch Teil der Bürgermeisterei Velbert; es erlangte erst im Jahre 1897 seine Eigenständigkeit zurück.

Initiator der Gründung war Dr. Julius Held, ein Bruder des damaligen Velberter Bürgermeisters Otto Held, der von 1866-1876 im Amt war. Hierzu fand sich für die Ausschuss-Unterlagen ein Aufruf im „Zeitungs-Boten“ vom 10. April 1869. Ihm kamen nach den verfügbaren historischen Quellen 20 namentlich erwähnte Bürger nach. Ausweislich der Chronik zum 50-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenhaus fiel Held in der Folge auch die Aufgabe zu, die ersten Mitglieder der Feuerwehr in ihre Pflichten einzuführen, mithin den Aufbau der Freiwilligen Feuerwehr maßgeblich mitzugestalten. Im Jubiläumsjahr soll nun dieser Verdienste besonders gedacht werden, indem die Straße und damit die postalische Anschrift der Feuer- und Rettungswache nach dem Initiator und (Mit-) Gründer der Freiwilligen Feuerwehr benannt wird. Auch ein möglicher Erlärtext zum Straßenschild steht schon zur Diskussion: „Initiator und Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr Heiligenhaus im Jahre 1869. Er beteiligte sich in der Anfangszeit auch am praktischen Aufbau der Feuerwehr“.

Während Ratgremien solche Formaliäten abstimmen, arbeitet Feuerwehrsprecher Nils Vollmar an der bildlichen und textlichen Aufarbeitung historischer Details. So zeigt ein Foto aus dem Jahr 1920 im Hintergrund die erste „Drehleiter“ der Feuerwehr – damals tatsächlich auch schon so genannt. „Sie wurde 1906 übernommen und hatte eine Steighöhe von insgesamt 17 Metern und bestand im Wesentlichen aus Holz“, fand man bereits heraus. Brand- und Oberbrandmeister waren übrigens daran zu erkennen, dass sie Säbel trugen, die Mannschaft nicht.

Mit im Blick hat man auch die Geschichte der Feuerwehr Isenbügel. diese „Schwesterwehr wurde 1890 gegründet. Bis Mitte der 1930er Jahre arbeiteten beide Wehren autark, bis die Nationalsozialisten im Gesetz festlegten, dass es pro Gemeinde nur eine Feuerwehr geben dürfe. 2006 wurde die Einheit auf Grund von Mitgliedermangel und einem baufälligen Gerätehaus (Baujahr 1928) entgültig aufgelöst.