Ratingen Grundschulen werden zusammengelegt

Ratingen · Ludgerus- und Albert-Schweitzer-Schule in Ost bilden künftig einen Verbund mit katholischem Teilstandort.

Ost Nach den Haupt- und Realschulen gehen nun auch den Grundschulen so langsam die Schüler aus. Die Prognosen sehen für die kommenden Jahre nicht rosig aus, die Stadtverwaltung zieht frühzeitig die Reißleine: Sie legt in Ost die beiden benachbarten Grundschulen zusammen. Mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 werden die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Albert-Schweitzer-Schule (Bruchstraße) und die Katholische Ludgerusschule (Fröbelweg) einen Grundschulverband bilden. Dabei soll die Ludgerusschule zu einem Teilstandort der Schweitzer-Schule werden. Der offizielle Name lautet dann: Albert-Schweitzer-Schule, Städtische Gemeinschaftsgrundschule mit katholischem Teilstandort – Primarstufe –.

Beide Standorte sollen jeweils zweizügig geführt werden. Das hatten Gutachter vorgeschlagen, die an der Fortschreibung des Schulentwicklungsplanes mitgearbeitet hatten. Das Schulamt Mettmann habe mit Blick auf die demografische Entwicklung in Ost diesen Vorschlag von Anfang an unterstützt, heißt es in der entsprechenden Vorlage der Verwaltung für den nächsten Schulausschuss.

Viel dürfte sich für Schüler und Eltern nicht ändern, zumal beide Einrichtungen auf demselben Grundstück liegen und auch gemeinsame Einrichtungen wie Forum, Turnhalle, Bewegungsraum sowie Offene Ganztagsschule (Ogata) besitzen.

Verwaltungstechnisch besteht die Möglichkeit, eine attraktive Schulleitungsstelle mit A14-Besoldung zu schaffen sowie dauerhaft eine Konrektor-Stelle zu installieren, heißt s in der Vorlage 188/2013.

Bekanntlich werden seit längerer Zeit landauf, landab Grundschulleiterstellen angeboten wie sauer Bier: Sie sind kaum noch zu besetzen, die Vertretungen müssen dann in der Regel für zwei schuften. Für sie lässt sich noch schlechter Ersatz finden.

Die Verwaltung erhofft sich von der organisatorischen Zusammenlegung auch die Chance, das Personal flexibler einsetzen zu können: "Der Verbund bietet bessere Möglichkeiten, Unterrichtsausfall bereist im Vorfeld zu begegnen." Man hofft auch, spezielle Förderangebote wie beispielsweise spezielle Sprachförderung leichter realisieren zu können. Beide Schulkonferenzen haben den Plänen bereits im Juli zugestimmt. Die Gremien baten darum, auch baulich den Verbund zu gewährleisten mit einem gemeinsamen Verwaltungstrakt und Lehrerzimmer. Auch die technische Infrastruktur müsse angepasst werden.

Die Schulkonferenz der Ludgerusschule: "Um einen gelungenen Neubeginn am Standort Ratingen Ost zu gewährleisten, ist ein neuer Name sinnvoll und gewünscht."

Bei den derzeitigen und prognostizierten Schülerzahlen hinkt die Ludgerusschule ihrem Nachbarn in allen Jahrgangsstufen stets hinterher.

Derzeit gibt es jeweils zwei Eingangsklassen pro Schule, dass soll auch so bleiben. Die Schülerzahlen sollen von derzeit 173 (Schweitzer) und 129 (Ludgerus) auf 157 beziehungsweise 121 im Schuljahr 2018/2019 sinken.

Drastisch abnehmen dürfte nach der Prognose die Zahl der i-Dötzchen: Sie soll von derzeit 41 (Schweitzer) und 39 (Ludgerus) auf 28 beziehungsweise 21 im Schuljahr 2018/2019 sinken.

In drei Schuljahren könnten dann beide Schulen nicht die vorgeschriebenen jeweils zwei Eingangsklassen bilden. Dazu aber sind öffentliche Schulträger laut NRW-Schulgesetz verpflichtet.

Als Lösung wird darin vorgeschlagen, Grundschulen mit weniger als zwei Klassen möglichst als Teilstandort weiterzuführen – eben als Verbund –, wenn der Träger deren Fortführung für erforderlich hält.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort