Lokalsport Lintorfer TC nimmt Aufstieg nicht an

Ratingen · Die Damen-Mannschaft des Tennis-Clubs bleibt in der Regionalliga. Vorsitzender Manfred Büth sucht einen Nachfolger.

 Steht in der kommenden Spielzeit nicht mehr als Mannschaftsführerin des Lintorfer TC zur Verfügung: Daniela Kalthoff.

Steht in der kommenden Spielzeit nicht mehr als Mannschaftsführerin des Lintorfer TC zur Verfügung: Daniela Kalthoff.

Foto: Archiv/Achim Blazy

Am 7. Juli war der Jubel auf der Anlage des Lintorfer TC groß. Als der Matchball im entscheidenden Doppel gegen den Tabellenzweiten Kölner THC Stadion Rot-Weiß verwandelt wurde, stand fest: Die Damen sind Meister in der Tennis-Regionalliga. "Ihr habt eine tolle Saison gespielt", sagte der Vorsitzende Manfred Büth, als jede Spielerin eine Rose und ein Glas Sekt überreicht bekam. Die Ernte für ihre tolle Saison, den Aufstieg in die Zweite Liga, dürfen die Damen aber nicht einfahren. "Wir nehmen den Aufstieg nicht an. Das hat wirtschaftliche und personelle Gründe", erläutert Büth. Der Mannschaft habe er diese Botschaft bereits übermittelt.

"Für einen Start in der Zweiten Liga müssten wir personell aufrüsten, einige Aufstiegsheldinnen würden rausfliegen. Die Mannschaft soll aber zusammenbleiben", sagt Büth. Die Enttäuschung über den Verbleib in der Regionalliga ist beim Vorsitzenden zu spüren: "Es war schön Meister zu werden, doch wenn man dann nicht aufsteigt, ist es merkwürdig." Fehlende Sponsoren und fehlendes Engagement im Tennis in der Region machen Büth "traurig". In der kommenden Woche wird der Mitgründer des Lintorfer TC 74 Jahre alt. Büth wollte sich eigentlich schon längst von seinem Posten verabschiedet haben, doch es mangelt an Interessenten seine Nachfolge anzutreten. "Ich hatte die Hoffnung, dass sich jemand auf der vergangenen Versammlung im Februar findet, doch keiner war bereit dazu", erklärt Büth. Nun führt er den Vorsitz bis Ende des Jahres 2014 weiter. Ohne geschäftsführenden Vorstand würde das Amtsgericht einen Notvorstand einsetzen. Das bringt Büth nicht übers Herz. "Noch fühle ich mich gut, aber ich bin ein alter Mann. Es gibt nur noch keine Leute, die mitmischen wollen", sagt er, mit der leisen Hoffnung verbunden, dass sich bis zum 1. Januar 2015 ein Nachfolger findet.

Nun bastelt Büth am Kader für die kommende Runde. "Wir werden etwas reduziert antreten. Deshalb geben wir als Ziel auch das Mittelfeld aus", sagt Büth. Einzig Anastasia Yakimova verlässt das Team. Sarah Gronert, Katharina Mirau, Sarah Krohnen-Dauser und Daniele Kalthoff sollen bleiben. Letztere legt nach mehrerern erfolgreichen Jahren ihr Amt als Mannschaftsführerin nieder. "Es ist an der Zeit, jüngere Spielerinnen ans Ruder zu lassen", sagt Kalthoff, die dem verpassten Aufstieg nicht sonderlich nachtrauert: "Es ist schon schade, dass man so etwas nicht annehmen kann, aber ich habe jahrelang Bundesliga gespielt. Für mich persönlich ist das also okay."

(RP)
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