Für ein halbes Jahr Ein Praktikum in der Savanne Namibias

Im Juli ist die junge Lintorfer Leah Thomas zu einem sechsmonatigen Praktikum nach Namibia aufgebrochen.

 Die Lintorferin Leah Thomas mit dem Auto unterwegs in der Savanne.

Die Lintorferin Leah Thomas mit dem Auto unterwegs in der Savanne.

Foto: RP/Leah Thomas

LINTORF/OTJIWARONGO Kurz nach ihrem Abitur ist Leah Thomas aus Lintorf in das afrikanische Land Namibia geflogen, um dort das Hotelmanagement von allen Seiten her kennenzulernen.

„Das Land liegt mir sehr am Herzen. Meinem Großvater gehört eine Lodge im Nordwesten Namibias. Bei früheren Besuchen habe ich das Land und die Kultur dort bereits kennen und lieben gelernt”, erklärte Leah ihre Beweggründe, gerade dort ihr Praktikum zu absolvieren.

Auch die Frans Indongo Lodge, ihr zu Hause für ein halbes Jahr, liegt rund 300 Kilometer von der Hauptstadt Windhoek entfernt und eignet sich ideal als Zwischenstation auf ihrem Weg von Windhoek zum Etosha National Park. Auch sie hatte sie bei einem Urlaub kennenlernen können.

In der Lodge ist Leah quasi „Mädchen für alles“. Zu ihren Aufgaben gehören allgemeine Touristik- und Verwaltungsarbeiten. Manchmal begleitet sie auch die Gäste auf einer Safarifahrt im offenen Geländewagen. Es macht ihr viel Spaß, die vielen Tiere in freier Wildbahn so nah zu sehen und nicht hinter Gittern wie in den Zoos.

Tiere erlebt sie auch manchmal direkt in der Lodge. So „besuchte” sie einmal ein Skorpion in ihrer Dusche, ein Ochsenfrosch verirrte sich an die Rezeption und auch Geckos und Eidechsen an den Wänden sind in Namibia keine Seltenheit. Auch habe sie vor Kurzem eine frische Häutung einer gefährlichen Zebra-Schlange gesehen. „Grundsätzlich drehe ich morgens erstmal die Schuhe um, da sich dort unerwünschte Tiere sammeln könnten und ich habe gelernt, mit den Augen immer zwei bis drei Meter vorauszuschauen”, erzählte die Lintorferin von ihren tierischen Erfahrungen.

Und auch sonst verläuft das Leben in Namibia ganz anders. „Am Anfang hatte ich schon etwas Heimweh, da die Lebensumstellung gewaltiger war, als vorher vermutet“, sagte Leah. Man könne nicht mal so eben in die Stadt fahren, wenn man etwas unternehmen oder besorgen möchte. Gerade auf dem Land geht es ruhiger zu, es gibt nicht so viele Menschen und Aufregung wie in der Stadt.

Aber mittlerweile fühlt sich Leah in Otjiwarongo sehr wohl und auch ihre Arbeit gefällt ihr. Sie wurde herzlich vom Team der Frans Indongo Lodge aufgenommen. Im Laufe der Zeit hat sie viele neue und interessante Leute kennenlernen können.

In der Lodge wird viel zusammen gelacht, getanzt und gesungen. „So wird die Arbeit hier um einiges leichter, denn ein Zwölf-Stundentag ist hier ganz normal. Man lernt, dass das Leben nicht immer eintönig sein muss, oder man einen Plan braucht, um glücklich zu sein”, so die junge Lintorferin, die sich durchaus eine Zukunft in Afrika vorstellen kann. Sie genießt die Zeit mit den Gästen, das Kennenlernen fremder Kulturen und freut sich auf die vielen Erfahrungen, die ihr die Möglichkeiten bieten, den Horizont zu erweitern und auch die Heimat Deutschland mit einem erweiterten Blick wahrzunehmen.

Natürlich gab es auch einige Schwierigkeiten und schlechte Erfahrungen, die sie machen musste. „Trotzdem sollte man sich nicht davon abschrecken lassen, seine eigenen Erfahrungen zu machen und sich selbst treu zu bleiben. Nur so kann man über sich selbst hinauswachsen”, meinte Leah.

Zum Glück klappt die Kommunikation mit der Familie und den Freunden zu Hause so einigermaßen – dank der sozialen Medien. Auch wenn manchmal die Internetverbindung in Namibia doch sehr dürftig ist.

 Weniger schnell als mit dem Auto geht es mit dem Esel-Karren voran. Doch Leah hat die Vierbeiner im Griff.

Weniger schnell als mit dem Auto geht es mit dem Esel-Karren voran. Doch Leah hat die Vierbeiner im Griff.

Foto: RP/Leah Thomas
 In der Logde ist Leah Mädchen für alles.

In der Logde ist Leah Mädchen für alles.

Foto: RP/Leah Thomas

Kurz vor Weihnachten bekam Leah dann Besuch von ihrer Mutter, mit der sie eine Woche Urlaub auf der Lodge des Großvaters machte und das Land so auch noch von der Touristenseite aus erkundete. Als Mitbringsel hatte die Mutter übrigens Weihnachtsspekulatius sowie Marzipan im Gepäck gehabt, so wie Leah es sich gewünscht hatte, um auch im afrikanischen Busch – fern von der Heimat – ein wenig weihnachtliche Stimmung zu bekommen.

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