Ratingen Caritas und Kolleg arbeiten zusammen

Ratingen · Das Adam-Josef-Cüppers-Berufskolleg freut sich über ein eng mit der Berufspraxis verzahntes Bildungsprogramm.

Der Werbeslogan ist schon einmal flott: "Die Zukunft der Pflege ist bunt". Das sagt der Diözesan-Caritasverband und umschreibt damit ein neues Projekt, das pflegebedürftige Menschen auf der einen Seite, Pflegekräfte aus verschiedensten Herkunftsländern auf der anderen Seite zueinander bringen soll. Und das zum Nutzen beider Parteien.

Das Vorhaben ist langfristig angelegt und wurde gestern mit einem Kooperationsvertrag zwischen dem Caritasverband Mettmann und dem Adam-Josef-Cüppers-Berufskolleg in eine konzeptionelle Kooperation gegossen und unterschrieben, damit das wohlmeinende Vorhaben nicht in Belanglosigkeit versinkt. Die Absichten sind nämlich gleichermaßen löblich wie Erfolg versprechend.

Die Zielgruppen sind Schülerinnen und Schüler der Bildungsgänge "Fachoberschule Sozialwesen" und "Berufsgrundschuljahr Gesundheit und Soziales" – derzeit mit rund jungen Leuten am Berufskolleg besetzt. Diese Schulabgänger mit unterschiedlichen Abschlüssen – vornehmlich denen der Hauptschule – werden nach den Absichten des Projektes bereits in den letzten Schuljahren über dessen Möglichkeiten umfänglich vertraut gemacht.

Sind sie dann am Berufskolleg, beginnt ein von beiden Partnern getragenes und eng verzahntes Betreuungsprogramm: Es gibt Vorträge zum Berufsfeld der Pflege, ganz individuelle Beratungen, Vermittlung in mehrwöchige Praktika und letztlich auch Ausbildungsstellen. Auf jeden Fall soll keine Schülerin, kein Schüler, die hier betreut werden, am Ende der Berufskollegzeit in die Arbeitslosigkeit entlassen werden. Dafür stehen nicht zuletzt auf der Seite des Berufskollegs dessen Leiter Lothar van den Kerkhoff, sein Stellvertreter Udo Schäckermann sowie Mathias von Prónay, schulischer Ansprechpartner für die berufliche Orientierung.

Caritas-Abteilungsleiter für Integration Martin Sahler weiß um die vielen unbesetzten Stellen in der allgemeinen oder der Altenpflege, er weiß aber auch, wie viele junge Leute sehr wohl ihre berufliche Erfüllung in diesem Berufsbereich finden und ihre ganz speziellen geistigen, körperlichen und sozialen Fähigkeiten einsetzen können. Dabei ist es nicht unwichtig, auch den Eltern der Hauptschüler Einblick und gründliche Informationen zu vermitteln. Dazu werden nicht nur Informationsblätter verteilt, sondern soll auch persönliche Ansprache in den verschiedensten Netzwerken beitragen.

Wenn eine "bunte Zukunft" nicht nur farbfreudiges Make-up junger Mitarbeiterinnen in der Altenpflege bedeutet, sondern auch die Zusammenarbeit von Pflegerinnen und Pflegern mit familiären Wurzeln in ganz Europa, Asien, Afrika und Amerika, dann kann diese Zukunft sowohl international als auch solidarisch werden. Sie arbeiten schließlich alle in dem Bereich, der von vielen Schulabgängern immer mit "Ich will was mit Menschen machen" umschrieben wird. Zudem fördert die Caritas Nachwuchskräfte und erfüllt die Schule ihren politischen Auftrag.

(gaha)
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