Hösel Bahnhofsplatz wird erst 2015 umgebaut

Hösel · Eigentlich sollte es in Hösel schon in diesem Jahr mit den Arbeiten losgehen. Die Planungen für das Projekt laufen.

 Der triste Bahnhofsvorplatz in Hösel wird erst im nächsten Jahr umgebaut. Die Busse sollen unter der Brücke halten und wenden.

Der triste Bahnhofsvorplatz in Hösel wird erst im nächsten Jahr umgebaut. Die Busse sollen unter der Brücke halten und wenden.

Foto: Achim Blazy

Der Umbau des Vorplatzes am S-Bahnhof Hösel verzögert sich. Ursprünglich sollte schon in diesem Jahr mit den Arbeiten begonnen werden. Wie berichtet, hatte die Stadt nach langen Diskussionen die Pläne der Initiative "Barierrefreier Bahnhof Hösel" für gut befunden: Sie sollten Grundlage für den umfassenden Umbau mit Verlegung der Rheinbahn-Haltestellen unter die Brücke werden. Auch der Verkehrsclub Deutschland (VCD) war von Anfang an dabei. VCD-Sprecher Hans Jörgens wies beim RP-Gespräch darauf hin, dass er in Sachen Fahrstühle immer noch keine Information habe.

Um die beiden Aufzüge war seit dem Bau der Brücke erbittert gekämpft worden. Denn als die Brücke Ende 2011 freigegeben wurde, fielen beim schienengleichen Bahnübergang endgültig die Schranken. Auch für Fußgänger. Sie müssen seitdem mehrere hundert Meter Umweg in Kauf nehmen, um das jeweils andere Gleis zu erreichen - wenn sie nicht durch die stinkende Unterführung wollen oder können. Dass sich der Umbau des Vorplatzes verzögere, habe er inoffiziell bereits im April aus einer Stadtquelle erfahren, sagte Jörgens. Er alarmierte Willm Rolf Meyer, SPD-Ratsherr aus Hösel und Mitglied im dortigen Bezirksausschuss.

Meyer ließ seitdem keine Gelegenheit aus, zum Beispiel auch nach dem Fahrstuhl-Vertrag zu fragen. "Bis heute hat mir niemand eine Antwort geben können. Keiner weiß etwas", sagte Meyer gestern. Auch bei der S-Bahn-Fahrt Anfang September mit Politikern und Vertretern von Bahn und VRR habe niemand Auskunft geben können. Das sei doch mehr als "komisch". Immerhin habe er von der Bahn, wenn auch inoffiziell, erfahren können, dass man dort bereits mit den Planungen begonnen habe.

Meyer vermutet, dass die Verzögerung beim Vorplatz-Umbau mit dem Weggang eines Stadtplaners zu tun habe. "Ich befürchte, dass seitdem gar nichts mehr geschehen ist." Bei der nächsten Sitzung des Bezirksausschusses Hösel/Eggerscheidt soll das Thema auf die Tagesordnung - gemeinsam mit den Plänen fürs Goldkuhle-Gelände direkt an der Bahn. Es könnte nämlich sein, so mutmaßt Meyer, dass die Verzögerungen beim Vorplatz etwas mit dem Vorhaben zu tun haben könnten, auf dem Goldkuhle-Gelände ein Wohngebiet zu schaffen.

Da gebe es "keinen Zusammenhang", sagte dazu Jürgen Rautenberg, Leiter des Amtes für Stadtplanung, Vermessung und Bauordnung. Die Planungen für den Vorplatz-Umbau seien "im üblichen Zeitrahmen". Derzeit prüfe man bei der Ausführungsplanung unter anderem die Lage der Bordsteine, damit die Busse geschmeidig unter der Brücke wenden könnten. Es folge die Entwurfsplanung. Bis Ende 2014 müsse der Finanzierungsantrag beim VRR gestellt werden. Dann könne man im Frühjahr 2015 die Arbeiten aussschreiben, Baubeginn sei dann im Herbst 2015. Für den neuen Busbahnhof benötige man auch Privatflächen. Die Gebrüder Doppstadt (Bahnhofsrestaurant) haben bereits zugestimmt. Und bei der Goldkuhle sieht Rautenberg auch keine Probleme.

Bei den Fahrstühlen sei man sich mit der Bahn absolut einig, die Einzelheiten werde eine Bau- und Finanzierungsvereinbarung regeln.

(jop)
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