RRX-Ausbau im Düsseldorfer Süden Neuer Bahnsteig für den Rhein-Ruhr-Express in Benrath

Düsseldorf · Für den Regionalzug Rhein-Ruhr-Express (RRX) wird der Benrather Bahnhof umgebaut. Ein 100-Millionen-Euro-Projekt steht in Reisholz an.

 Katharina Legge stellte am Freitag im Ernst-Lange-Haus der Diakonie die Planungen für den RRX im Düsseldorfer Süden vor. Ende des Jahres soll der Antrag auf Baurecht gestellt werden.

Katharina Legge stellte am Freitag im Ernst-Lange-Haus der Diakonie die Planungen für den RRX im Düsseldorfer Süden vor. Ende des Jahres soll der Antrag auf Baurecht gestellt werden.

Foto: Endermann, Andreas (end)

Noch dauert es, bis der neue Regionalzug Rhein-Ruhr-Express (RRX) durch den Düsseldorfer Süden fahren wird. In etwa zwölf Jahren steht die Bahn auf den Gleisen, schätzt Katharina Legge. Die Ingenieurin ist Projektleiterin für den RRX-Abschnitt, der durch die Stadtteile Hellerhof, Garath, Benrath, Reisholz und Hassels führt. Am Freitag stellte sie die aktuellen Pläne für den Streckenabschnitt vor. Im Anschluss gab es eine Bürger-Dialogveranstaltung, denn die Deutsche Bahn möchte bald den Antrag auf Baurecht stellen.

Auf die Bürger in den südlichen Stadtteilen der Landeshauptstadt kommen dann große Projekte zu. Auf rund 24 Kilometern werden Gleise gebaut oder erneuert. „Zwischen Benrath und Reisholz werden zwei eigene Gleise für den RRX eingerichtet“, erklärt Legge. Dort ist die Bahnstrecke dann sechsgleisig.

Der Ausbau beschränkt sich nicht nur auf die Schienen: Insgesamt müssen neun Brücken – unter anderem an der Hildener Straße, am Itterbach und an der Paulsmühlenstraße – umgebaut beziehungsweise neu gebaut werden. Der Neubau von Schallschutzwänden, der sich über eine Länge von zehn Kilometern zieht, soll Anwohner vor Lärm schützen. Die Wände werden eine Höhe zwischen zwei und sechs Meter haben. „Auf der Trasse wird außerdem ein besonders überwachtes Gleis eingerichtet“, so Legge. Bedeutet: Die Schienen werden dort regelmäßig geschliffen, um Lärm zu reduzieren. Wenn diese Maßnahmen für Anwohner nicht ausreichen, um vorgeschriebene Grenzwerte einzuhalten, besteht Anspruch auf passiven Schallschutz. Dieser umfasst eine Schalldämmung des gesamten Gebäudes.

Die Deutsche Bahn möchte im Zuge der RRX-Arbeiten den Bahnhof in Benrath aufwerten. Der Expresszug wird zukünftig auch dort halten. Ein neuer und durch Rampen barrierefreier RRX-Bahnsteig mit direktem Zugang zur Paulsmühle soll errichtet werden. Für den Neubau der zwei Gleise wird nach bisherigem Planungsstand ein Teil des städtischen Park-and-Ride-Parkplatzes benötigt. „Dazu stehen wir im Austausch mit der Stadt Düsseldorf“, erklärt Katharina Legge.

Die Gesamtkosten für das RRX-Projekt im Düsseldorfer Süden sind öffentlich nicht bekannt. Fest steht, dass allein ein Bauvorhaben in Reisholz rund 100 Millionen Euro kosten wird: Das Kreuzungsbauwerk. In Reisholz müssen die beiden neuen RRX-Gleise auf die Westseite der bestehenden Eisenbahntrasse wechseln. Die Deutsche Bahn hatte eine Variante in Tief- und eine in Hochlage geprüft und auch zu einer Bürgerbeteiligung aufgerufen. Bevorzugt wird nun die hochgelegte Variante, in der die RRX-Gleise die bestehenden Gleise überqueren.

„Gründe für diese Variante sind eine kürzere Bauzeit, ein besserer Schallschutz aus Richtung Güterbahnhof, geringere Eingriffe in die Umwelt und die Wirtschaftlichkeit“, zählt Legge auf. Das Kreuzungsbauwerk beginnt in Höhe der Further Straße und endet vor der Brücke der A46. Die maximale Höhe des Bauwerks betrage 13,90 Meter, inklusive der Schallschutzwand. Die Deutsche Bahn teilt auch mit, an welcher Stelle diese Höhe erreicht wird: Am Grundstück an der Further Straße 121c, mehr als 30 Meter von der nächsten Wohnbebauung entfernt. Eingerichtet wird das Kreuzungsbauwerk in Reisholz, weil dort der Bereich zwischen Güterbahnhof und Gleisen verwenden werden kann. „Wir haben hier eine ausreichende Fläche, somit ist das der ideale Standort“, sagt Legge.

Ende des Jahres 2022 möchte die Deutsche Bahn die Planfeststellungsunterlagen für den RRX-Abschnitt im Düsseldorfer Süden beim Eisenbahn-Bundesamt (EBA) einreichen und den Antrag auf Baurecht stellen. Es folgt eine Prüfung und eine Vorbereitung der Offenlage durch das EBA. Während der Offenlage und der Einwendungsfrist wird es eine weitere Bürgerinformation und einen Erörterungstermin geben. „Bis das Bauchrecht erteilt wird, vergehen der Erfahrung nach drei bis fünf Jahre“, sagt Legge. Weitere drei Jahren dauere es ungefähr bis zum tatsächlichen Baustart. Bei der Bauzeit rechnet die Projektleiterin dann noch einmal mit vier bis fünf Jahren.

Projektseite Die Deutsche Bahn informiert online unter rheinruhrexpress.de auch über die Pläne im Düsseldorfer Süden

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Wochenende!
Freizeittipps für das Wochenende Wochenende!
Aus dem Ressort