Ratingen Alles frisch für die neue Freibad-Saison

Ratingen · Letzte Vorbereitungen laufen, am 9. Mai (Christi Himmelfahrt) soll das Freibad in Ratingen Mitte um 7 Uhr öffnen.

Uwe Nedwed kennt seine quirligen Pappenheimer. Die sind längst startklar für die neue Saison mit ungetrübtem Spaß unter freiem Himmel. Am kommenden Donnerstag öffnet das Freibad in Ratingen Mitte um sieben Uhr — zur besten Frühschwimmerzeit also. Die Fanschar ist stattlich: 150 Aktive zählt der erfahrene Schwimmmeister zum festen Kreis, der allmorgendlich seine Bahnen zieht — bei jedem Wetter, versteht sich.

Für Nedwed, der lange Zeit Handball gespielt und einige Verletzungen erlitten hat, ist Schwimmen der ideale Sport. "Die Gelenke werden geschont, und es macht einfach unheimlich viel Spaß", urteilt der 49-Jährige, der viel Wert auf gute Stimmung in seinem Mitarbeiterteam legt. 21 Personen kümmern sich auf dem Areal um möglichst reibungslose Abläufe, um Kundenservice, Kurse und die Sicherheit, die oberste Priorität hat.

Das Freibad ist nicht nur das Bad der Ratinger, es gibt viele Besucher aus der Region. Sie strömen aus Düsseldorf herbei, aus Essen, Duisburg und Heiligenhaus. Und an manchen Tagen wird es richtig voll. Nedwed erinnert sich an ein Wochenende im August des vergangenen Jahres, als rund 10 000 Besucher kamen. Der Badbetriebsleiter, der sich um Wirtschaftspläne kümmern und wie ein Badmanager fungieren muss, weiß um die Beliebtheit des Freibades. "Wir achten sehr auf Hygiene und Sauberkeit", betont Nedwed, und dies spreche sich auch herum.

Beim Rundgang übers Gelände wird klar: Das Bad ist bestens herausgeputzt für die neue Freibad-Saison — also alles frisch. Die Becken wurden insgesamt mit fünf Millionen Litern Wasser befüllt. Eine Besonderheit ist die Sprunganlage mit eigenem Becken, die es in dieser Form in den Schwimmbädern der Region immer seltener gibt.

Wer pure Wellen erleben will, der kann sich im Erlebnisbecken tummeln: Mit Hilfe eines sogenannten Api-Balles werden Wellen erzeugt, "gerade für Kinder ein Riesen-Spaß", findet Nedwed. Doch damit nicht genug: Es gibt außerdem eine große Rutsche, die intensiv genutzt wird. Bei den Materialien hat man vor vier Jahren in einer sehr aufwendigen Baumaßnahme von Keramik auf Stahl umgestellt. "Die Stahlbecken sind deutlich pflegeleichter, die Keramikfliesen waren anfällig, vor allem im Winter gab es immer wieder Risse", berichtet Nedwed. Und: Das reine Schwimmen hat sozusagen Konkurrenz im eigenen Haus bekommen. Bewegungssport wie Aqua-Cycling (also Rad fahren im Wasser) werde immer beliebter, sagt der Schwimmmeister, dessen Beruf in heutigen Zeiten mit "Fachangestellter für Bäderbetriebe" umschrieben wird. Für Nedwed ist dieser Beruf ein "toller Job, der einfach Spaß macht". Klar, dass er auch selbst schwimmt und etwas für die Fitness tut. Dass andere Bäder in der Region (etwa in Düsseldorf) den Saison-Beginn zunächst verschoben haben, nimmt er eher achselzuckend zur Kenntnis.

Zum Ratinger Start gibt es ein Frühstück für die Gäste, schließlich verbraucht man beim Schwimmen ja doch so einige Kalorien.

(RP)
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