Ratingen Rätselhafte Stadt Ratingen auf alten Bildern
Ratingen · Detlev Klostermann vom Heimatverein Ratingen bekommt oft historische Fotos ohne nähere Informationen zugeschickt. Der Verein will mehr wissen. Wer kann helfen?
"Verein für Heimatkunde und Heimatpflege Ratingen" — das ist heutzutage nicht wirklich ein Name, der jüngere Generationen hinter dem Ofen hervorlocken könnte. Und doch verzeichnet der 1925 gegründete Heimatverein, wie der kurz genannt wird, Zuwachsraten. Denn so steif, wie der Name daherkommt, so modern gibt man sich auf den eigenen Facebook-Seiten — und weckt damit offenbar auch bei jüngeren Dumeklemmern Interesse an der Geschichte ihrer Heimat.
Stolze 1357 "Likes" verzeichnete die Seite in dieser Woche. Wer in dem sozialen Netzwerk auf den "Daumen hoch" klickt, der bekommt ab sofort alle News des Heimatvereins auf seine eigene Facebook-Seite. So funktioniert heute modernes Marketing.
Kaum war die Fanpage im vergangenen Sommer online, wurde der Link im Netzwerk auch schon wie ein wertvoller Fund herumgereicht. Raketenhaft stieg die "Like"-Zahl an, die bekanntlich die Beliebtheit von Seiten widerspiegelt. Die Seite kann man übrigens anschauen, ohne selbst Mitglied bei Facebook zu sein.
Klostermann ist seit vielen Jahren im Internet unterwegs, kannte Facebook bis vor zwei Jahren nach eigener Aussage gar nicht und ist dann aber schnell begeisterter Fan geworden. "Man muss ja nicht alles über sich selbst reinstellen", sagte er mit Blick auf die vielen höchst persönlichen Details, die manche Zeitgenossen dort absondern.
Aber alte Fotos zum Beispiel, das geht. Kostermann selbst hat eine eigene Postkartensammlung mit Ratinger Motiven dort eingestellt, dazu kamen etliche Kisten mit Fotos aus dem Vereinsarchiv — allesamt Stück für Stück eingescannt und beschriftet. Eine Sisyphus-Arbeit, die Detlev Klostermann aber riesigen Spaß macht, wie er erzählt. Via Facebook gab es Kontakt zu Wilhelm Wieczorek, der alte Straßen fotografiert und ihm tausende von Bilddateien zur Verfügung gestellt hat. Mittlerweile bekommt er die Bilder meist als Datei, was die Arbeit enorm erleichtert.
Fast keine Woche vergeht, in der Klostermann nicht ein stolzes Paket von historischen Fotos aus Ratingen ins Netz stellt. Sie werden von den Dumeklemmern eifrig geklickt und auch gerne kommentiert. Das Problem: Nicht immer ist man sich über den wahren Ort einig, bei vielen Bildern, die Klostermann zugeschickt bekommt (bitte immer als Datei), wissen selbst die kundigen Heimatfreunde nicht immer Ort und Zeit zu benennen. Vielleicht erkennt aber der eine oder andere Leser der Rheinischen Post die Orte auf den Bildern und kann etwas dazu sagen.
Sie können eines der Motive oder vielleicht sogar mehrere zuordnen? Schreiben Sie uns, am besten per E-Mail an die Adresse redaktion.ratingen@rheinische-post.de, Betreff: Heimatverein, wenn Sie etwas wiedererkennen.
