Nicht mehr großer Favorit Standort in der Diskussion

Nicht mehr großer Favorit · Von Rolf Hoppe Eigentlich war es in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses Rosellen nur eine Formsache, dem Vorschlag der Verwaltung über das weitere Vorgehen zum Abriss des Illinghausener Hofes zuzustimmen.

Doch schon im Vorfeld hatte sich abgezeichnet, dass dieser geplante Standort für ein Begegnungszentrum nicht mehr der große Favorit ist. Denn seit sich die ehemaligen Nissin-Hallen durch neue Nutzung wie Supermarkt und Sporthalle zum Ortsmittelpunkt entwickeln, scheint umso mehr den Politikern der alternative Standort von Vorteil. Vor dem Hintergrund, dass der Rat der Stadt Neuss in seiner Sitzung am 29. Juni 2001 ein Gesamtkonzept für die geplante Begegnungsstätte am Illinghausener Hof beschlossen hatte, dessen Bestandteil ein Neubau an der Stelle des heutigen Hofes war, sollte nach einem Beschluss des Bezirksausschusses die Verwaltung beauftragt werden, für den Abriss des Illinghausener Hofes die Ausschreibung und die Vergabe vorzubereiten. Doch schon früh machte die CDU in der Sitzung deutlich, dass noch etliche Punkte zu klären seien und die Fraktion daher so diesem Antrag nicht zustimmen könne.

Kritische Fragen von Volker Bäumken zu Kosten des Abrisses, zu konkreten Plänen der Neugestaltung und zu eventuellen Kaufinteressenten gipfelten darin, die Alternative Nissin-Hallen ins Gespräch zu bringen. Zumal diese im Eigentum der Stadt seien und man sich im Umfeld Illinghausener Hof nicht einen möglichen Unmut der Anwohner über mit einem Begegnungszentrum im Zusammenhang stehende Belästigungen aussetzen wolle. Wie die städtische Projektleiterin Elke Müssingmann schlüssig informierte, liegen erste Konzepte für die Begegnungsstätte bereits vor, im Herbst sollten eigentlich überarbeitete Pläne fertig sein. Etwaige Interessenten, die selbst das Areal übernehmen möchten, seien bislang wegen der eindeutigen Beschlusslage abschlägig beschieden worden. Und Müssigmann machte auch deutlich, dass die Alternative Nissin-Hallen eine erhebliche Verzögerung mit sich bringen würde: "Die Nissin-Hallen sind als Gewerbegebiet ausgewiesen. Also müsste der Bebauungsplan geändert werden. Was das gesamte Projekt um etwa zwei Jahre zurückwerfen würde.

Zusätzlich ist natürlich auch ein entsprechender neuer Ratsbeschluss Voraussetzung." Für die CDU liegen die Vorteile der Nissin-Hallen darin, dass diese mit Adresse Am Alten Bach viele näher am geplanten Baugebiet B liegen, dass kaum Bürger durch den Betrieb von Begegnungsstätte mit integrierte Kindertageseinrichtung, Jugendräumen und einem Erwachsenenbereich gestört würden und dass hier genügend Parkraum zur Verfügung stände. Während Heinz London für die SPD keinen Grund sah, der Abriss-Vorlage nicht zuzustimmen, mochte sich Dr. Bernd Koenemann für die CDU die Option offenhalten, alternative Lösungen zu überlegen und nach der Sommerpause eine Entscheidung zu treffen. Koenemann: "Die aktuelle Entwicklung hat die damalige Entscheidung überholt." Die anfangs nicht von diesem Vorgehen überzeugte SPD-Fraktion trug dann aber doch den Antrag der CDU mit, die Verwaltung zu bitten, die Pläne Illinghausener Hof zurückzustellen und die Voraussetzungen für den Bau der Begegnungsstätte in den Nissin-Hallen zu prüfen.

(NGZ)
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