Jugendstil-Sammlung „Die Ausstellung soll Sie umhauen“
Neuss/Wiesbaden · Kustos im Museum Wiesbaden freut sich auf Arbeit mit der Jugendstil-Sammlung Neess.
Peter Forster ist im Museum Wiesbaden Kustos für die Alten Meister. Und zudem verantwortlich für ein Geschenk, das aus der Stadt dank des zu den Landesmuseen Hessens gehörendem Haus ein Zentrum für Jugendstilkunst in Deutschland macht. Neuss hätte es werden können – wenn der Rat der Stadt vor mehr als zwei Jahren das Geschenk und die damit verbundene Erweiterung des Clemens-Sels-Museum nicht abgelehnt hätte. So aber war nun Forster in der Lage, in einem Vortrag von der Arbeit mit der Sammlung zu erzählen und laut Wormser Zeitung von einer „Verquickung glücklicher Fügungen“ für Wiesbaden zu sprechen.
Für die rund 570 Exponate aus allen Bereichen der Jugendstil-Kunst macht das Museum einen Flügel frei, ab 29. Juni 2019, zum 90.Geburtstag des Stifters Ferdinand Wolfgang Neess, soll die Ausstellung begehbar sein.
Neuss war mal die erste Wahl des Sammlers, denn in der Quirinusstadt ist er geboren, ein großer Teil der Familie mütterlicherseits lebt weiterhin in Neuss. Wiesbaden mag zwar die zweite Wahl gewesen sein – dort lebt der Neess seit vielen Jahren in einer wunderschönen Villa und inmitten seiner kostbaren Sammlung –, doch dort wurde ihm der rote Teppich ausgerollt. 500.000 Euro soll die Einrichtung der Jugendstil-Sammlung im Südflügel des Museums kosten, Forster hoffte auf Unterstützung des Landes Hessen, wobei bei der Vertragsunterzeichnung im März 2017 Museumschef Alexander Klar noch gesagt hatte: „Es war klar, dass es das Land nichts kosten darf.“
Für die Präsentation der auf 42 Millionen Euro geschätzten Sammlung verspricht Forster schon jetzt: „Wenn Sie reingehen, soll es Sie umhauen.“
