Neusser Karnevalisten Ein Blick in die neue Wagenbauhalle

Die Karnevalswagen für den Kappessonntagszug werden jetzt in Büttgen gebaut. Dort stehen in einer Doppel-Halle 2100 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Die Verantwortlichen sprechen von einem erfüllten Traum. Ein Besuch.

Viele Jahre sind von den Wagenbauern der Karnevalsgesellschaften und den Schützen am Schlachthof gemeinsam wunderschöne Mottowagen auf die Beine gestellt worden. „Winter- und Sommerbrauchtum haben gut zusammengearbeitet. Es war eng, aber es ging“, so Jakob Beyen, Präsident des Karnevalsausschusses. Denn wie er sind die meisten Karnevalisten auch Schützen. Was nicht ausschloss, dass immer wieder andere räumliche Lösungen andiskutiert wurden. Zumal vor allem die Schützen stadtnah für kurze Wege mehr Fackelbauplätze benötigen und die Karnevalisten bislang in verschiedenen Hallen bis hin nach Mönchengladbach und Kleinenbroich bauen mussten.

Seit Ende Juli ist nun das Problem zumindest für 15 Jahre plus zwei Mal fünf Jahre Option gelöst – mit einer angemieteten Doppelhalle in Büttgen. „Für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen“, so Wagenbau- und Hallenleiter Kalli Geißler, Winnie Jaspers und Zugleiter Ralf Dienel. Denn die Wagenbauenden der 24 angeschlossenen Karnevalsgesellschaften haben in Büttgen ideale Bedingungen vorgefunden. Hallen-Eigner Guido Geissel hat die beiden Hallen vor der Übernahme außen und innen aufwändig renoviert, genügend elektrische Anlagen bis hin zu Starkstrom sind vorhanden, sanitäre Anlagen wurden neu angelegt, der Brandschutz verbessert, die Sicht ist in den Hallen dank großer Dachglas-Flächen sehr gut. So weit möglich wurden zudem die Wünsche der Wagenbauer berücksichtigt. Zugang und Kontrolle zu Wagenbauhallen sind immer ein Thema. Der Karnevalsausschuss hat als besondere Sicherheitsmaßnahmen den Zutritt nur über eine codierte Chipkarte festgelegt und lässt die Hallen videoüberwachen.

Bürgermeister Reiner Breuer hatte sich für eine Lösung der Platzprobleme eingesetzt; auch eine finanzielle Unterstützung in Aussicht gestellt. Der Stadtrat stimmte zu; so konnte Präsident Beyen die zahlreichen Verhandlungen auf den Weg bringen und äußerst günstige Konditionen heraushandeln. Hauptmieter ist nun die Stadt, der Karnevalsausschuss Untermieter. Bereits Ende Juni waren in einer großen logistischen Leistung sämtliche Hänger zunächst dem Tüv vorgeführt und dann im Konvoi mit vorgespannten Traktoren nach Büttgen überführt worden.

Insgesamt stehen 2100 Quadratmeter Fläche zur Verfügung – aufgeteilt in eine Halle für den Wagenbau selbst und eine Halle quasi als Parkplatz für die fertigen Projekte. Jetzt muss noch ein extra abgetrenntes Hochregal- und Materiallager von den eigenen Kräften aufgestellt werden. „Helfer sind“, so der noch amtierende Karnevalsprinz, „herzlich willkommen“. Alle Arbeiten sollen bis Mitte September abgeschlossen sein, damit die Wagenbauer nach der offiziellen Übergabe an die Vereine dann mit der Umsetzung neuer Ideen für den Kappessonntagszug 2020 loslegen können. Unterstützung erfahren die Karnevalisten durch Nachbarn wie das Autohaus Wellen, die mit großem Gerät helfen und auch Reparaturen an den Wagen vornehmen können sowie durch Baustoffe Küppers.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort