Kuchendekorationen aus Neuss Die süße Arbeit der „Tortenmaus“
Neuss · Ob Osterhase oder Unterwasserkuchen: Monika Schmitz verschönert in ihrer Freizeit gerne Torten. Die Nachfrage war so groß, dass sie mittlerweile ein Kleingewerbe für Kuchendekoration angemeldet hat. Jedes Motiv ist ein Unikat.
Monika Schmitz steht in ihrer Küche und rollt Fondant aus, eine Dekomasse aus Zucker – „Ich nenne es immer essbare Knete, weil es sich so gut verarbeiten lässt“, erzählt sie. Monika Schmitz, die sich im Netz selbst die „Tortenmaus“ nennt, hat schon viele Kuchen dekoriert. Sie verziert sie mit Marzipan, Fondant und Sahne und lässt aus einfachen Formen kleine Kunstwerke entstehen. Ob Bowlingkugel, Prinzessinnenschloss oder eine Unterwasserlandschaft mit Muscheln, Seetang und Schildkröte – nichts scheint unmöglich zu sein.
Angefangen hat alles, als Monika Schmitz für ihren Schwiegervater einen Maulwurfkuchen gebacken hat. Doch einfach nur einen „Erdhügel“ abzugeben, war ihr zu langweilig. Kurzerhand formte sie einen Maulwurf aus Marzipan, den sie aus dem Hügel herausgucken ließ. Das war vor gut vier Jahren. Es folgten weitere kreative Kuchen für die Familie, die Nachbarskinder und den Kollegenkreis. Als sie immer häufiger von Außenstehenden angesprochen wurde, gründete Monika Schmitz ihr eigenes kleines Gewerbe für Tortendekoration. Über ihre Homepage und Instagram können Interessierte eine Dekoration bei ihr in Auftrag geben – „die meisten Bestellungen kommen aus Neuss und der Umgebung“, erzählt sie.
Monika Schmitz ist gelernte Restaurantfachfrau. Hauptberuflich arbeitet sie als Arzthelferin. „Das Tortendekorieren ist ein Hobby von mir“, betont sie, „ich bin Perfektionistin und arbeite nicht gerne unter Zeitdruck.“ So kann es schon einmal vorkommen, dass sie Anfragen ablehnt und sich zwei Stunden länger vor eine Torte setzt, damit sie auch wirklich so wird, wie Schmitz sie sich vorgestellt hat. Teilweise brauche sie für eine Dekoration bis zu 20 Stunden.
Die meisten Motive denkt Monika Schmitz sich selbst aus. Ihre Ideen hält sie in einem Skizzenbuch fest, über Details und Farbe spricht sie mit ihrem Mann.
Manchmal arbeitet sie aber auch nach Fotografien. So hat sie einmal für einen 30. Geburtstag das Lieblingsstofftier einer Frau nachmodelliert und es auf einen Kuchen platziert. Damit ihre Dekorationen essbar bleiben, verwendet sie keine Drähte oder Styropor. „Ich stimme meine Dekoration immer individuell ab“, sagt sie. Dafür möchte sie möglichst viel über denjenigen wissen, für den die Torte bestimmt ist. Und so gibt es bei Monika Schmitz weder einen Bestellkatalog, noch macht sie ein Modell zwei Mal. „Einmal habe ich eine Norderney-Torte gemacht und dabei persönliche Details der Auftraggeber eingearbeitet“, erzählt Schmitz. Als sie dann eine Anfrage bekam, noch einmal so eine Insel zu kreieren, lehnte sie ab. „Ich habe stattdessen nach den eigenen Verbindungen zu der Insel gefragt und diese dann auf die Torte gesetzt.“
Aber nicht nur das kreative Dekorieren macht ihr Spaß. „Am schönsten ist es, wenn ich den Kuchen überreiche und die Reaktion erlebe. Das ist mehr Wert als alles andere. Außerdem wird mein Werk Teil einer besonderen Erinnerung.“