Neuss In 50 Jahren vom Lehrling zum Direktor

Neuss · Vom Tellerwäscher zum Millionär – an den amerikanischen Traum denkt, wer auf die Karriere von Georg Meyer (64) schaut: In 50 Jahre stieg er bei der Sparkasse Neuss vom Lehrling zum Direktor für Zentrale Dienste/Marktservice auf. "Es ist heute schier unmöglich, ihm auf diesem Lebensweg zu folgen", zollte dann auch Vorstand Dietmar Mittelstädt seinem Mitstreiter Respekt, der jetzt in den "strukturierten Unruhestand" wechselt. 150 Kollegen, Kunden und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Sport kamen am Donnerstagabend zur Verabschiedung ins S-Forum der Sparkasse.

Heinrich Lübke war Bundespräsident, Konrad Adenauer Bundeskanzler, Alfons Frings war Neusser Oberbürgermeister und Dr. Günther Kuhnt wurde Oberstadtdirektor, in Rom gewann Armin Harry im 100-Meter-Sprint olympisches Gold – damals, am 1. April 1960, begann Georg Meyer seine Ausbildung bei der "städtischen Sparkasse Neuss". Aus der ist längst nach der Fusion mit der Kreissparkasse Grevenbroich die Sparkasse Neuss geworden, die auch die Kassen Korschenbroich und Kaarst-Büttgen aufnahm. Während des 50-jährigen Berufslebens von Georg Meyer wurde die D-Mark durch den Euro abgelöst, fielen Mauer und Eiserner Vorhang, mutierte in der digitalen Welt das vertraute Schaltergeschäft zum online-Banking.

In 50 Jahren kamen Vorstandsvorsitzende und gingen – Georg Meyer blieb. Er diente sechs Chefs: Johann Spelter, Franz Pohlschneider, Karlheinz Wollenhaupt, Heinz Welter und Reinhard Tiefenthal. Der Sechste, Michael Schmuck, würdige Meyer jetzt als einen diskreten, loyalen Fachmann mit großen organisatorischen Fähigkeiten. Einer, der "kein Gedöns" um seine Person macht, aber immer für das gute Ergebnis stritt und arbeitete.

Berufliche Erfahrung und betriebswirtschaftliches Fachwissen machen Georg Meyer auch zu einem gefragten Mitarbeiter im Ehrenamt. So führt er die Kasse des Stadtsportverbandes und der Zukunftsinitiative Innenstadt Neuss (ZIN); er ist zweiter Vorsitzender der Turngemeinde (TG) Neuss. Diese Aufgaben füllt er weiterhin aus. Gestern machte er schon wieder den ZIN-Jahresabschluss – "strukturierter Unruhestand" eben.

(NGZ)
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