Kirchen in Neuss reagieren auf Coronavirus Hygieneregeln für Gottesdienste

Neuss · Die Notfallseelsorge der Kirchen in Neuss muss einsatzfähig bleiben. Auch um das zu gewährleisten, streichen die Kirchen einen Teil ihrer Veranstaltungen und schützen so das eigene Personal vor einer Infektion mit dem Coronavirus.

 Die Kollektenkörbchen sollen nicht weitergereicht, sondern nur aufgestellt werden. Das ist Teil der nun geltenden Hygienergeln.

Die Kollektenkörbchen sollen nicht weitergereicht, sondern nur aufgestellt werden. Das ist Teil der nun geltenden Hygienergeln.

Foto: dpa/Henning Kaiser

Gottesdienste und Messfeiern aber bleiben von diesen Einschränkungen in der Regel ausgenommen. Selbst wenn verfügt werden sollte, die Kirchen zu schließen, betont Kreisdechant Guido Assmann, würden er und seine Amtsbrüder dass Messopfer feiern – „dann nicht mit, sondern für die Gemeinde“.

Allerdings gibt es Einschränkungen. Zum einen verzeichnet Assmann, dass immer mehr Schulen die Teilnahme am Gottesdienst abmelden. Dafür hat er Verständnis. Sein Kollege Sebastian Appelfeller vom Verband evangelischer Kirchengemeinden in Neuss sagte wiederum die Gottesdienste in Altenheimen ab – zum Schutz dieser laut Statistik besonders gefährdeten Altersgruppe. Aber die Kirche wende sich nicht ab. „Für uns ist entscheidend, dass wir an Alte, Kranke und Sterbende denken und diese Zeit mit ihnen durchstehen – und nicht wegsehen“, sagt er.

In den Gottesdiensten selbst achten die Priester in Neuss auf die Hygieneregeln, die das Kölner Generalvikariat beziehungsweise die Evangelische Kirche im Rheinland vorgegeben haben. Dazu gehört zum Beispiel, berichtet Assmann, beim Friedensgruß auf den Handschlag zu verzichten, die Kommunionhelfer vor der Austeilung der Kommunion noch einmal zum Händewaschen zu schicken oder das Kollektenkörbchen nicht herumzureichen, sondern nur aufzustellen. In Gnadental, ergänzt Appelfeller, wird es bis auf weiteres keinen evangelischen Gottesdienst mit Abendmahlsfeier geben.

Wie die Kirchen reagieren, wenn am Osterfest mehr Kirchgänger erwartet werden, ist noch nicht klar. Entsprechende Weisungen stehen noch aus, sagt Assmann, der an diesem Wochenende eher mit weniger Gottesdienstteilnehmern rechnet als sonst. Es solle aber wegen seines Fernbleibens niemand ein schlechtes Gewissen haben, sagt er.

(-nau)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort