Neuss Ausstellung zum Thema "Essstörungen"

Neuss · Erdbeeren mit Quark, Kartoffel- und Nudelsalat steht auf dem Speiseplan der 9d. Das gemeinsame Essen gehört zum Projekttag. Der wiederum gehört zur Ausstellung "Klang meines Körpers", einer interaktiven Wanderausstellung des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln, die noch bis Freitag im Marienberg-Gymnasium Station macht.

Bereits 2006 wurde sie in Bamberg eröffnet, 2007 mit dem bayerischen Gesundheits- und Präventionspreis ausgezeichnet. Im Mittelpunkt steht das Thema "Essstörungen". Lara, Nathalie, Mia, Melissa und Annika sind die Protagonisten, fünf Frauen, die gemeinsam mit einer Musiktherapeutin ihren Essstörungen auf den Grund gegangen sind. "Nie war ich für mich selbst gut und schön genug" ist nur eine von vielen Aussagen, die auf großen Plakaten zu lesen sind.

Von jeder der fünf Frauen steht zudem eine "Schatzkiste" im Raum. Deren Inhalte sind ganz unterschiedlich – von Informationsbroschüren, die der einen geholfen haben, bis hin zu vielen bunten Steinen, die eine besondere Bedeutung für die andere hatten.

An einer Hörstation können die Besucherinnen der Musik lauschen, die den fünf Frauen geholfen hat. Für die Siebt- bis Neuntklässler sei der Projekttag gedacht, erklärt Mechthild Wolber, stellvertretende Schulleiterin. Und dabei geht es nicht nur darum, den Wegen der Betroffenen nachzugehen. Auch Rollenspiele, Meditation, Yoga, Filme ansehen sowie ein gemeinsames Essen gehören zum Programm, das die einzelnen Klassen jedoch auch selber zusammenstellen können. Eine Leseecke bietet Bücher zum Thema an.

Essstörungen haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Experten gehen davon aus, dass mittlerweile jeder fünfte Jugendliche darunter leidet. "Unsere Schülerinnen beschäftigen sich intensiv mit dem Thema", sagt Wolber. Schließlich gebe es an der Schule auch Betroffene.

(NGZ)
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