Neuss 3M Gruppe will weiter wachsen

Neuss · Der Technologiekonzern 3M hat 2011 das beste Geschäftsjahr seiner Geschichte erlebt. Umsatz und Gewinn stiegen trotz Euro-Krise an. Das Unternehmen will die Standorte im Rhein-Kreis weiter stärken.

Für knapp 30 Millionen Euro hat der Technologiekonzern 3M im vergangenen Jahr seinen Standort in Jüchen umgebaut. "In zwei Wochen eröffnen wir die neue Brücke über der Kreisstraße, die unsere zwei Hochlager verbindet", kündigte Günter Greßler, Generaldirektor von 3M Deutschland am Mittwoch an. "Wenn das europäische Warenverteilzentrum im März voll operabel läuft, wird es das weltgrößte Lager von 3M sein", sagte Greßler, der gestern in der Konzernzentrale in Neuss die Bilanzen des Unternehmens präsentierte. Demnach hat 3M Umsatz und Gewinn steigern können: "Wir blicken auf das beste Geschäftsjahr unserer Firmengeschichte zurück", sagte Greßler. Insgesamt hat der Konzern im vergangenen Jahr 66 Millionen Euro in seine deutschen Standorte investiert, neben Jüchen profitierte vor allem die 3M-Tochter Dyneon, in deren Kamener Werk ebenfalls rund 30 Millionen Euro investiert worden sind.

Der Konzern setzt auch 2012 auf seine Innovationskraft

Seinen Umsatz in Deutschland konnte 3M mit Hauptsitz in Neuss im Geschäftsjahr 2011 um 8,3 Prozent auf 943 Millionen Euro steigern. Der Umsatz mit den meist europäischen Schwestergesellschaften stieg etwas geringer an, um 3,2 Prozent auf 1,239 Millionen Euro. "Dort spüren wir die Euro-Krise", sagte 3M-Finanzdirektor Theo Nöcker, der betonte, wie sehr die Euro-Krise den Konzern beschäftigt. "Auch in unserem US-Mutterkonzern wird das stark diskutiert", sagte Nöcker. Deswegen bleibt der Konzern vorsichtig — der Personalausbau habe zunächst keine Priorität, betonte Generaldirektor Greßler. Von steigenden Umsatzzahlen geht er dennoch aus: "Wir wollen weiter wachsen", sagte Greßler, der die deutschen Standorte als "gut aufgestellt" lobte.

Neben Neuss, Jüchen und Meerbusch (hier sitzt die im Vorjahr von 3M erworbene Wendt GmbH) hat der Konzern weitere Standorte in ganz Deutschland. Wettbewerbsnachteile gebe es dort vor allem wegen der steigenden Energiekosten, erläuterte Greßler. In den vergangenen sechs Jahren sei der Energieverbrauch zwar bereits um 42 Prozent reduziert worden, dennoch treibe die geplante Energiewende die Kosten nach oben. "Andererseits wollen wir von der Energiewende profitieren", betonte Greßler. Denn die Themen Nachhaltigkeit und Erneuerbare Energien sind Forschungsfelder von 3M.

Der Konzern, der weltweit 50 000 Produkte vertreibt und jedes Jahr 1000 neue Produkte auf den Markt bringt, will auch 2012 auf seine Innovationskraft setzen. "Unser Ziel ist es, 40 Prozent der Umsätze mit Produkten zu generieren, die weniger als fünf Jahre am Markt sind", sagte Greßler, der für 2012 von einem moderaten Umsatzplus von 1,5 und zwei Prozent ausgeht.

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