Neuss Wenig Resonanz für Zusatz auf dem Ortsschild

Neuss · Wenn es nach der Mehrheit geht, wird auf den Ortseingangsschildern künftig der Stadtname mit demZusatz "Neuss am Rhein" versehen. Fraglich ist allerdings, ob diese Mehrheit auch repräsentativ ist.

 Bleibt vorerst wohl ohne Zusatznahme: das Orteingangsschild.

Bleibt vorerst wohl ohne Zusatznahme: das Orteingangsschild.

Foto: Woitschützke, Andreas

Wenn es nach der Mehrheit geht, wird auf den Ortseingangsschildern künftig der Stadtname mit dem Zusatz "Neuss am Rhein" versehen. Fraglich ist allerdings, ob diese Mehrheit auch repräsentativ ist.

Das Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stadt hatte die Neusser aufgefordert, Vorschläge für einen Zusatznamen für Neuss einzureichen — nur 147 Bürger haben sich mit 197 Nennungen beteiligt. 44 davon gaben eben "Neuss am Rhein" an, knapp dahinter landete mit 39 Nennungen "Quirinusstadt". Da zu beiden Themen allerdings verschiedenen Variationen eingereicht wurden, ergibt sich insgesamt eine Mehrheit von 62 Vorschlägen, die den Zusatznamen irgendwie mit dem Rhein verbinden, und des weiteren 49 Nennungen, die in verschiedenen Formen Quirinus abbilden.

Zusatzkosten: 25000 Euro

Angesichts dieser Zahlen wird dem Kulturausschuss heute auch kein Beschluss vorgeschlagen, grundsätzlich aber zu bedenken gegeben, ob die "relativ geringe Zahl" nicht bedeute, dass vielleicht eine Mehrheit der Bürger "einen Zusatznamen für verzichtbar halten könnte". So mancher scheint sich zudem einen Jux daraus gemacht zu haben. "Lustkurort der Schützen", "Hauptstadt der schlechten Geruchs", "Stronzbühl City" , "Der Parkplatz von Düsseldorf" oder "Nur Ende August ist hier was los" heißen einige der (Einzel-)Nennungen; andere haben sich an früheren Marketing-Slogans wie "Zwischen Kohle und Korn" oder "Die Stadt mit Charme und Chance" orientiert. Alle sind unter "Sonstiges" zusammengefasst — mit insgesamt 56 Vorschlägen der zweitgrößte Themenbereich.

Die römische Vergangenheit hat in verschiedener Weise inspiriert. Mal ausgehend vom Namen Novaesium, mal schlicht als "Römerstadt". Auch spiegelt sich das Schützenwesen in mehreren Variationen: von "Schützenhauptstadt" bis zu "Stadt der Schützen und Fanfaren" — insgesamt sind es 20.

Wegen der geringen Beteiligung und auch wegen der nicht "sonderlich originellen" Ideen, wie der kulturpolitischer Sprecher der CDU, Joachim Goerdt sagt, wollen die Christdemokraten die Beratung des Themas eher verschieben. Ohnehin wäre man angesichts der veranschlagten Kosten von 25 0000 Euro für neue (insgesamt 110) Ortsschilder dafür, die Tafeln erst nach und nach auszutauschen.

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