Neukirchen-Vluyn Neues Leben zieht in die alte Förderschule

Neukirchen-Vluyn · In die leerstehende ehemalige Hans-Lenhard-Schule in Neukirchen ziehen mit dem neuen Schuljahr 50 Schüler des Erziehungsvereins.

 Abteilungsleiter Thomas Hegmann vor dem Gebäude an der Ludwig-Doll-Straße, in dem zurzeit noch die Handwerker tätig sind.

Abteilungsleiter Thomas Hegmann vor dem Gebäude an der Ludwig-Doll-Straße, in dem zurzeit noch die Handwerker tätig sind.

Foto: Erziehungsverein

Seit fünf Jahren befindet sich das ehemalige Gebäude der Hans-Lenhard-Schule im viel zitierten Dornröschenschlaf. Der wird im kommenden Schuljahr ein Ende finden. Auf dem Gelände an der Ludwig-Doll-Straße 6, das im Besitz der Evangelischen Kinderheimat Neukirchen ist, ziehen dann Projektklassen der Sonneck-Schule ein. Diese Schule wird getragen vom Neukirchener Erziehungsverein und fördert Kinder und Jugendliche in ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung.

Eigentlich sind die Sonneck-Schüler an der Heckrathstraße untergebracht, doch die Räume dort reichten nicht mehr aus. "Wir waren deshalb froh, dass die Schule an der Ludwig-Doll-Straße noch zur Verfügung stand und wir sie wieder anmieten konnten", wird Abteilungsleiter Thomas Hegmann zitiert. Allerdings mussten in den Räumen an der Ludwig-Doll-Straße auch einige Renovierungsarbeiten durchgeführt werden. Noch immer seien Handwerker im Gebäude, teilt der Erziehungsverein mit. Die Arbeiten sollen aber bis zum ersten Schultag in der kommenden Woche beendet sein, versichert Thomas Hegmann. "Wir sind voll im Zeitplan." Er ist besonders angetan von der großen Freifläche mit Spielgeräten, die sich neben dem Schulgebäude befindet. "Das hatten wir am alten Standort nicht."

Die Hans-Lenhard-Schule, die in dem 1972 errichteten Bau bis 2009 untergebracht war, befindet sich mittlerweile an der Lerschstraße in Moers. Auch sie wird durch den Erziehungsverein getragen und widmet sich der emotionalen und sozialen Entwicklung von Kindern, die früher als "schwer erziehbar" bezeichnet wurden.

Doch was ist unter dem Begriff "Projektklassen" zu verstehen? Wird dabei ein bestimmtes Projekt verfolgt? "Nein", stellt Ulrich Schäfer, der Sprecher des Erziehungsvereins klar. "Es handelt sich um eine besondere Form der Förderung, die sich auf die Größe der Klassen bezieht." Die sind besonders klein und überschaubar, und das hilft den betroffenen Kindern beim Lernen. "Wir haben damit deutlichen Erfolg." Sowohl die Sonneck- als auch die Hans-Lenhard-Schule verzeichneten trotz der Inklusionsdebatte im Lande steigende Schülerzahlen. "Der Unterricht wird individuell auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet. Neben Sonderpädagogen kümmern sich auch therapeutische und pädagogischen Fachkräfte um die Klassen", umschreibt der Erziehungsverein das Konzept.

In dem renovierten Gebäude an der Ludwig-Doll-Straße werden im neuen Schuljahr 50 Schüler unterrichtet. Offizielle Eröffnung ist am Freitag, 5. September. Dann haben Eltern und andere Interessierte die Möglichkeit, die Klassenräume und die Werkräume im Keller zu besichtigen. Unter dem Motto "Manege frei" werden Schüler eine Zirkusvorstellung geben. Für Essen und Trinken ist gesorgt.

(RP)
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