Neukirchen-Vluyn Lenßen fordert nach Unfall Verbesserungen

Neukirchen-Vluyn · Blumen erinnern an der Niederrheinallee an den tragischen Unfall, bei dem vor anderthalb Wochen ein fünfjähriger Junge von einem Auto angefahren und lebensgefährlich verletzt worden war. Die Familie des Jungen hat Schilder aufgestellt: "Fünfjähriges Kind kämpft seit Tagen um sein Leben! Hier ist 50! Warum fahrt ihr zu schnell?", ist zu lesen. Auch der Bürgermeister wird an den Pranger gestellt und gefragt, warum es keine Tempo-30-Zone an der Stelle gibt.

 Blumen und Kerzen snd an der Unfallstelle aufgestellt. Im Hintergrund stehen die aufgestellten Schilder.

Blumen und Kerzen snd an der Unfallstelle aufgestellt. Im Hintergrund stehen die aufgestellten Schilder.

Foto: KT

Dieser hat sich aber in den vergangenen Tagen gekümmert. "Bürgermeister Harald Lenßen war tief getroffen", versichert der Pressesprecher der Stadt Neukirchen-Vluyn, Frank Grusen. Er habe sofort mit Polizei und Straßen NRW gesprochen, wie man die Stelle sicherer gestalten könne. Derweil fordern auch im sozialen Netzwerk Facebook einige Anwohner eine Tempo-30-Zone, andere einen Blitzer.

Die Polizei habe allerdings bei Geschwindigkeitskontrollen keine erhöhte Gefahr an der Niederrheinallee festgestellt, sagt Stadt-Sprecher Grusen. Einen Blitzer oder eine 30-Zone einzurichten, sei daher eher unwahrscheinlich. Zudem sei der Träger der Straße - Straßen NRW - dafür zuständig. Nicht die Stadt.

Derzeit werde aber von Straßen NRW geprüft, ob zumindest bauliche Veränderungen oder eine neue Beschilderung erforderlich seien, erklärt der zuständige Mitarbeiter, Gerhard Decker. "Eine Ortsbegehung hat aber noch nicht stattgefunden."

Die 24-jährige Unfallfahrerin aus Neukirchen-Vluyn scheint keine Schuld zu treffen. Zwar wollte sich die Polizei nicht dazu äußern. "Wir wollen der Staatsanwaltschaft nicht vorgreifen", erklärt Polizeisprecher Ralf Awater auf RP-Anfrage. Die Stadt-Verwaltung hatte nach dem Unfall von den Beamten jedoch erfahren, "dass beim Unfall keine erhöhte Geschwindigkeit festgestellt wurde", sagt Stadtsprecher Grusen. Außerdem habe die Polizei der Verwaltung mitgeteilt, dass das Kind eine "unvorhersehbare Reaktion" gezeigt habe.

In Zukunft könnte zumindest die Tempo-70-Zone vor dem Ortseingangsschild wegfallen. "Sobald das Wohnquartier 3 in Niederberg fertiggestellt ist, rückt das Eingangsschild weiter Richtung Neukirchen. Dann gilt überall auf der Niederrheinallee wahrscheinlich nur noch Tempo 50", sagt Frank Grusen.

(RP)
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