Vor zwei Wochen, am 16. Juli, war durch eine öffentliche Mitteilung des Amtsgerichts Kleve bekanntgeworden, dass die Friedenseiche finanziell in Schieflage geraten ist. Seitdem befindet sich der Gastronomiebetrieb im Insolvenzeröffnungsverfahren, einem Vorverfahren des Insolvenzverfahrens, in dem geprüft wird, ob der Betrieb fortgesetzt werden kann. Seitdem kümmert sich der Krefelder Rechtsanwalt Dr. Jürgen Tömp als vorläufiger Insolvenzverwalter um die finanziellen Belange des Betriebs.

Auf RP-Anfrage äußerte auch er sich gestern zur Zukunft der Friedenseiche. "Wir machen mit voller Kraft weiter, und ich gehe davon aus, dass es so auch in Zukunft so weitergeht", sagte Tömp. "Die Hotelauslastung für die kommenden Wochen ist gut und die Vorbestellungen reichen teilweise bis ins Frühjahr 2015 hinein." Details zur Höhe des finanziellen Defizits nannte Tömp nicht. Neuigkeiten dazu seien nicht vor Ende August zu erwarten, erklärte der Insolvenzverwalter. Offen bleibt überdies, in welcher Geschäftsform die Friedenseiche in den kommenden Monaten weitergeführt wird, womöglich ist eine grundsätzliche Reform nötig. Bislang ist das Hotel-Restaurant eine GmbH. "Welche Konstruktion es in Zukunft sein wird, müssen wir sehen", sagte Tömp. "Wichtig ist, dass der Betrieb unverändert weiter läuft." Tömp bestätigte in diesem Zusammenhang, dass es keine Kündigungen geben wird.

Was gestern außerdem deutlich wurde: Offenbar sind die finanziellen Probleme der Friedenseiche nicht erst im vergangenen halben Jahr entstanden. Geschäftsführer Laugs, der die Geschäfte der Friedenseiche GmbH erst im September des vergangenen Jahres vom ehemaligen Pächter Zoran Salic übernommen hatte, verriet: "Als ich das Restaurant übernommen habe, waren finanzielle Probleme für mich nicht sichtbar, nach und nach wurden sie aber deutlicher."

Dafür, dass die Einnahmen irgendwann nicht mehr ausreichten, um den Betrieb aufrecht zu erhalten, sieht Laugs weiterhin einen Hauptgrund: Die vielen Baustellen entlang der Kreuzung Niederrhein-Allee/Andreas-Brämer-Straße, an der die Friedenseiche liegt. "Als die Bauarbeiten im Januar begannen, haben wir einen deutlichen Einbruch gespürt", sagt Laugs. "Während der Bauarbeiten haben sich viele Leute nicht mehr zurechtgefunden." Mit Zusatzschildern entlang der Baustellen hatte Laugs noch versucht, Kunden in sein Restaurant zu leiten, dieser Versuch blieb offenbar aber ohne Erfolg. Inzwischen sind die Baustellen entlang fertiggestellt. Auch das stimmt Insolvenzverwalter Tömp zuversichtlich, dass der Betrieb künftig erfolgreich weiter geht.