Neukirchen-Vluyn Baustellen-Gewirr: Schilder sollen helfen

Neukirchen-Vluyn · Die Geschäftsleute in Neukirchen machen sich Sorgen wegen der Sperrungen der Andreas-Bräm-Straße. Hinweistafeln sollen helfen.

 Wer Problemen im Ortskern aus dem Weg fahren will, der sollte sich an den Umleitungsschildern orientieren. Allerdings ist dieses teilweise durch Blätterwerk verdeckt und nicht gut erkennbar.

Wer Problemen im Ortskern aus dem Weg fahren will, der sollte sich an den Umleitungsschildern orientieren. Allerdings ist dieses teilweise durch Blätterwerk verdeckt und nicht gut erkennbar.

Foto: Klaus Dieker

Seit einigen Tagen weisen zusätzliche Schilder den Weg ins Dorf Neukirchen zu den dortigen Geschäften. Diese Maßnahme soll die Folgen der aktuellen Kanalbaustellen für die Geschäfte im Ort mindern. Denn auf das Stichwort "Kanalsanierung" reagieren Neukirchener Geschäftsleute mittlerweile empfindlich.

Während sich die Maßnahme an der Krefelder Straße im Februar dem Ende zu nähern scheint, sorgen die einseitige Sperrung der Andreas-Bräm-Straße und die Umleitungen für eine angespannte Situation im Ortskern Neukirchen. "Wir wussten, dass der Januar allgemein ruhiger ist. Aber dass es so ruhig werden würde, hätten wir nicht gedacht", meint Biska Feratovic, die zusammen mit ihrem Mann Suco das Steakhaus Mevissen auf der Hochstraße seit 30 Jahren betreibt.

Schwierigkeiten macht die aktuelle Umleitung den Ortsunkundigen wie auswärtigen Besuchern. "Wir sind wie abgeschnitten. Unsere Gäste aus Kamp-Lintfort und Moers finden uns nicht", meint Biska Feratovic, die befürchtet, dass ihr Restaurant mit internationalen Spezialitäten bei den Gästen in Vergessenheit geraten könnte. Etwas Auftrieb geben der Hochstraße die beiden Markttage vormittags, die Schließung vom Lebensmittelversorger "Kaiser'"s macht sich jedoch negativ bemerkbar. Weniger Menschen sind tagsüber unterwegs. "Wir machen uns Sorgen", meint Suco Feravotic. Erschwerend kommt hinzu, so die allgemeine Erfahrung im Dorf, dass Gerüchte um eventuelle Schließungen die Runde machen und nicht mehr zu kontrollieren sind.

Wie im Rahmen der Bürgerversammlungen angekündigt, wurden drei großformatige Hinweisschilder aufgestellt. Seit Freitag weisen sie auf die Geschäfte in Neukirchen hin. 24 Gewerbetreibende haben sich auf den Schildern mit ihrem Logo eintragen lassen.

"Wir arbeiten mit unseren Kunden viel nach Terminabsprache und empfehlen direkt, den ausgeschilderten U3- und U4-Empfehlung zu folgen. Ortskundige wissen eh, wie sie zu uns kommen können", sagt Maria Engelke von Optik Engelke an der Andreas-Bräm-Straße. Allerdings sei der Standort der drei Hinweisschilder noch zu optimieren, so ihre aktuelle Einschätzung. "Die Dauer der Baumaßnahmen können wir eh nicht ändern", meint sie gelassen und setzt mit zusätzlichem Hol- und Bringservice auf Kundendienst.

Dass die Geschäftsleute von einer außergewöhnlichen Situation stehen, bestätigt auch Thomas Stralka, Sprecher des Marketing-Arbeitskreises. Die Kanalsanierung sei bekannt gewesen, "aber man hat nicht mehr daran geglaubt. Geschäftsleute sollten an die Solidarität der Kunden appellieren." Dass die Gerüchteküche hinsichtlich der Ladenschließungen brodelt, weiß Stralka. "Da wäre die direkte Kommunikation wichtig. Die Betroffenen sollten angesprochen werden, auch wenn etwas nicht in Ordnung ist."

(sabi)
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