Moers Kritik an Bus-Führung durch Großbaustelle

Moers · Die Kanalsanierung sorgte bei der Bürgerversammlung in Neukirchen für kritische Nachfragen der Bürger und Anwohner.

 Bürgermeister Harald Lenßen und seine Verwaltung informieren die Bürger regelmäßig vor Ort über die aktuellen Planungen in der Stadt. Dieses Mal ging es um Neukirchen.

Bürgermeister Harald Lenßen und seine Verwaltung informieren die Bürger regelmäßig vor Ort über die aktuellen Planungen in der Stadt. Dieses Mal ging es um Neukirchen.

Foto: Siwe

Kompakt und informativ, so präsentierten bei der letzten Bürgerversammlung im Klingerhuf die Vertreter der Stadtverwaltung den aktuellen Stand der Dinge. Die Bereiche Baugebiet Niederberg, städtische Baumaßnahmen und Finanzen der Stadt sowie Aktivitäten der Feuerwehr inklusive Umzug der Vluyner Löschgruppe an den Kombi-Standort Tersteegenstraße wurden erörtert. Erwartungsgemäß sorgte die Kanalsanierung in Neukirchen für entsprechende Nachfragen der Bürger.

Kämmerer Jörg Geulmann stellte die städtischen Finanzen mit einem Defizit von rund sechs Millionen Euro und den Weg ins Haushaltssicherungskonzept vor. Aufgrund der nötigen Investitionen in den nächsten Jahren steigt die Pro-Kopf-Verschuldung von derzeit 803 auf 1265 Euro im Jahr 2017. Zu den Ursachen zähle unter anderem, dass mit 17 Millionen Euro ein Viertel der Einnahmen als Kreisumlage abgeführt wird, so Geulmann auf Nachfrage.

Der Technischen Beigeordnete Ekkehard Deußen erläterte die verschiedenen Kanalsanierungsschritte in Neukirchen. Bisher sei jedoch noch nicht bekannt, wie hoch die finanzielle Beteiligung der Anlieger ausfallen werde. Die RAG ist bei dieser über Jahre andauernden Maßnahme federführend, bei der auch Bergbauschäden beseitigt werden. Eine detaillierte Kostenaufstellung werde wegen der Dauer der Sanierungsmaßnahmen erst in Jahren erwartet. Anders die städtische Kanalsanierung der Jahnstraße/Nordstraße, die mit 400 000 Euro veranschlagt ist. Lenßen: "Sie müssen allgemein davon ausgehen, dass Sie an den Kosten beteiligt sind. Wir bieten Ihnen persönliche Beratungen an."

Moniert wurde, dass momentan die Sanierungsphase an der Krefelder Straße "schleiche". Grund seien, so Deußen, Findlinge im Unterboden, deren Bergung für die zweimonatige Verzögerung gesorgt habe. Unzufriedenheit wurde über die Bus-Führung durch die Großbaustelle in Neukirchen geäußert. Niag und RAG, Straßen NRW und Polizei seien für die Umleitungen verantwortlich, auch für die Fahrmöglichkeit von Neukirchen nach Vluyn.

Die Frage, warum die Kanalsanierung im Dorf Neukirchen erst 2016 beginne, beantwortete Lenßen damit, dass vor den gesamten Sanierungsmaßnahmen zuerst an der Krefelder Straße das Pumpwerk gebaut werden musste. Weiter beschäftigte sich die Versammlung mit dem zunehmenden Leerstand im Dorf Neukirchen, das doppelt betroffen ist. Durch die einseitige Straßenführung auf der Andreas-Bräm-Straße bleibt die Kundschaft aus und sorgt bei den Gewerbetreibenden für Umsatzeinbußen. Generell fragten die Bürger nach, wie das Dorf Neukirchen mit der Hochstraße an Attraktivität gewinne könne. Ideen wurden auch dahingehend geäußert, dass sich der historische Ortskern mit Ausstellungseinheiten des Museums in den Ladenlokalen als Museumsmeile entwickeln könne. Eine charmante Idee für den Museumsverein, so Lenßen, da die Wiederöffnung des Museums in der Kulturhalle noch dauern werde.

(RP)
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