Nettetal St.-Lambertus-Bruderschaft entdeckt die alte Fahne

Nettetal · Ordensfrauen im Kloster Mariendonk haben das 1952 ausgelieferte Tuch mit großer Sorgfalt repariert und gereinigt.

Sie war fast in Vergessenheit geraten, obwohl sie über vier Jahrzehnte das optische Aushängeschild der St.-Lambertus-Bruderschaft gewesen war: Die 1952 ausgelieferte St.-Lambertus-Fahne wurde nun rechtzeitig vor der Kevelaer-Wallfahrt der Pfarrgemeinde repariert und gereinigt.

Im Jubiläumsheft zum 375-jährigen Bestehen der Bruderschaft im Jahr 1985 heißt es: "Unsere jetzige Bruderschaftsfahne wurde am 4. November 1951 bei der Fa. Franz Peters, Kevelaer bestellt und am 2. März 1952 geliefert. Die Kosten der Fahne betrugen 776 Mark, was für die damalige Zeit ein recht stolzer Preis war. Die kirchliche Fahnenweihe geschah durch Pfarrer Paul Schrievers am 14. April 1952."

Bis zur Weihe der neuen Fahne im Jahr 1994 wurde sie der Bruderschaft vorangetragen. Sie war vor zwanzig Jahren allerdings in einem schlechten Zustand. Die damaligen Fähnriche weigerten sich schließlich, mit der alten Fahne weiter zu marschieren. Bereits 1992 spendeten Kaiser Toni Thelen und die Könige Heinz Kother, Gerd Dellen, Franz Dückers und Karl Klaps einen stattlichen Betrag aus dem Erlös aus dem Ochsenverkauf beim Kaiserfest. 1993 wurde von jedem Mitglied einmalig 20 Mark erhoben, es folgten weitere Spenden.

Am 27. März 1994 wurde die neue Fahne in der Jahresversammlung erstmals präsentiert. Die Bruderschaft hatte sie für ungefähr 5000 Mark erworben. Am 18. September 1994 wurde die Bruderschaftsfahne während des Leuther Patronatsfests von Pastor Lothar Ehrens geweiht.

Die alte Fahne verschwand danach für mehrere Jahre. Zur Herbstkirmes gründeten am 24. September 2007 einige Mitglieder im Haus Kother den Verein "Alte Fahne". Veranlasst hatte das der heutige Ehrenfähnrich Heinz Stiels. Ehrenbrudermeister Willi Mirer fand die Fahne da, wo sie immer gewesen war: Im Fahnenschrank der Pfarrkirche unter der früheren Orgelempore. In diesem Schrank wurden über Jahrzehnte Fahnen aufbewahrt - alte wie neue. Hier stand sie nun mit Fahnenstange und Trauerflor. Als die Leuther Bruderschaft 2006 dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften beitrat, begleitete die Fahne den Dekanatsvogelschuss. Er fand hin und wieder zeitgleich mit der Leuther Kevelaerwallfahrt statt. Trotz ihres schlechten Zustands wurde sie mehrmals noch in Kevelaer getragen.

4. Brudermeister Peter Meiners hat die Fahne nun in Ordnung bringen lassen. Sie wurde nicht restauriert, sondern nur repariert und gereinigt. Die Nonnen im Kloster Mariendonk haben aber hervorragende Arbeit geleistet, so dass sie wieder im neuen Glanz erstrahlt. Am Patronatsfest im September soll die 63 Jahre alte Fahne beim Umzug wieder wie eh und je dabei sein und allen Bruderschaftsmitgliedern und den Leuthern präsentiert werden.

(kai)
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