Volleyball Nichts zu verlieren - nur das Gesicht

Volleyball · Zur ersten von maximal fünf Auseinandersetzungen mit dem "Klassenbesten" der Volleyball-Bundesliga, Generali Haching, tritt der Moerser SC am Donnerstagabend im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft an. Nach dem Erreichen des Saisonziels können die Adler nun locker aufspielen.

 Darf weiter gejubelt werden? Die Spieler des Moerser SC um Libero Óscar Rodriguez (Nr. 4) und Kapitän Dirk-Jan van Gendt (Nr. 2) treten heute Abend zum ersten von maximal fünf Halbfinal-Spielen bei Generali Haching an. Bild: H.-U. Kress

Darf weiter gejubelt werden? Die Spieler des Moerser SC um Libero Óscar Rodriguez (Nr. 4) und Kapitän Dirk-Jan van Gendt (Nr. 2) treten heute Abend zum ersten von maximal fünf Halbfinal-Spielen bei Generali Haching an. Bild: H.-U. Kress

Foto: HuK

Mit der Qualifikation für das Halbfinale um die Deutsche Volleyball-Meisterschaft ist der Moerser SC bereits über die Ziellinie gelaufen. Vor der Saison hatte die Vereinsführung als Orientierungsmarke die Top Vier vorgegeben. Trainer Chang Cheng Liu und seine Schützlinge haben also umgesetzt, was "von oben" erwartet wurde.

Gegen den TV Bühl mühten sie sich im Viertelfinale und krönten eine konstante Steigerung in den drei Partien mit dem glatten 3:0-Sieg am vergangenen Sonntag. Eigentlich könnten sie ja jetzt ganz locker aufspielen, die Adler um Kapitän Dirk-Jan van Gendt. Aber aus den Worten ihres chinesischen Übungsleiters klingt heraus, dass sie auch ehrgeizig genug sind, jetzt doch mehr zu wollen.

"Wir sind noch nicht ganz zufrieden, haben Lust auf mehr und wollen mal sehen, in welcher Verfassung sich Haching am Mittwoch präsentiert. Wir haben nichts zu verlieren — außer unser Gesicht. Wenn meine Spieler ihre Topform erreichen, wird es interessant. Favorit ist sicher Haching mit dem Heimvorteil, aber keiner kann eine frühe Prognose abgeben. Alles ist möglich, es muss erst mal gespielt werden", sagt der MSC-Coach vor der Abfahrt in den Süden der Republik.

Schon am Morgen nach dem entscheidenden Erfolg über Bühl beorderte Liu seine Schützlinge bereits wieder in den Kraftraum. Er nimmt die Sache also ernst, und er grübelt über der Startformation seiner Mannschaft. Zwei junge Spieler standen zuletzt trotz guter Leistungen wieder in der zweiten Reihe: Marvin Prolingheuer und Oskar Klingner. Die beiden Routiniers Michael Olieman und Renzo Verschuren erhielten den Vorzug vor dem Youngster-Duo. Durchaus zu Recht, denn die Niederländer bewiesen in den letzten zwei Duellen mit Bühl, dass auf sie Verlass ist, wenn es drauf an kommt.

"Nur die Heimspiele gewinnen"

Haching zog sich den Ärger vieler Fans zu, als die Mannschaft am letzten Hauptrunden-Spieltag leichtfertig in Bühl verlor und damit Einfluss auf das Play-off-Teilnehmerfeld nahm — Gotha musste dran glauben (die RP berichtete). Trainer Mihai Paduretu hatte seine B-Mannschaft ins Rennen geschickt, um die Asse für's Pokalfinale gegen Friedrichshafen zu schonen.

Die Strafe folgte auf dem Fuß: Generali bezog gegen den VfB eine empfindliche 0:3-Klatsche in einem langweiligen Finale. Jetzt müssen die Bayern zeigen, dass sie es besser können. Eine Niederlage gegen Moers grenzte bereits an eine Blamage. Die Adler ahnen, was auf sie zukommen wird, auch wenn Paduretu lapidar erklärt: "Du musst doch nur die Heimspiele gewinnen."

(RP)
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