Was so einfach nicht gewesen sein dürfte, denn die Enttäuschung war den blau-gelb gekleideten Neukirchenern schon lange vor dem Abpfiff der im zweiten Abschnitt äußerst einseitigen Begegnung anzusehen und vor allem auch anzuhören. Vier Gegentore zerstören eben auch die Contenance. Das war so richtig freundlich nicht, was die SVN-Kicker sich da mitunter gegenseitig an den Kopf warfen. Beim nächsten Training sollte das tunlichst aus dem Weg geräumt werden.

In der Halbzeitpause jedenfalls dürfte es noch freundliche Worte gegeben haben. Vor allem von Thorsten Schikofsky. Der Trainer der Klingerhufer war trotz des Gegentores zum Pausen-Rckstand mit seinen Akteuren hellauf zufrieden. "Das war eine unserer besseren Halbzeiten in dieser Saison", erklärte der Coach noch mit Hoffnungen auf einen Punktgewinn gegen einen der Favoriten der Liga. Die Gocher freilich gingen zur Pause auch nicht in die Kabine, um sich warme Socken anzuziehen. Sie setzten sich im zweiten Abschnitt in der Neukirchener Hälfte fest, griffen, weil der SVN keine Anspielstationen fand, schon früh an und zwangen die Hausherren auf diese simple Art immer wieder zu Fehlern. Da war es ein Leichtes, den Neukirchener Abwehrverbund auszuhebeln. Jörg Weber, mit einem simplen Pass in die Tiefe freigespielt, und dann ab durch die Mitte rennend sowie Tim Janz, der den Ball über Torwart Tobias Schmitz hob und dann genüsslich eindrückte, schraubten den Vorsprung in unantastbare Höhe und offenbarten längst vergessen geglaubte SVN-Tiefen. Und dann landete Kerys Flugkopfball auch noch im eigenen Netz. Das konnte einem tatsächlich die Schuhe ausziehen.