Fußball Einen Punkt gewonnen, aber Steffi Frings verloren

Moers · Ein Ausgleichstreffer in letzter Minute lässt Trainerherzen gemeinhin höher schlagen. Für Bettina Kutscher dürfte das beim 1:1 (0:0) gegen Bayer Leverkusen II allerdings nur bedingt der Fall gewesen sein.

"Ich freue mich zwar darüber, dass meine Mannschaft noch für ihren Einsatz belohnt worden ist, aber die Rote Karte drei Minuten zuvor hat die Freude dann doch arg getrübt", sprach die Trainerin des Frauen-Regionalligisten GSV Moers jene 87. Minute an, die ihr den Spaß am späten Tor genommen hatte. Steffi Frings, zuvor schon mit Gelber Karte bedacht, ließ ein Bein stehen und dadurch eine Leverkusener Spielerin zu Boden stürzen.

Was (nach Ansicht der Moerser Trainerin) mit einer zweiten Gelb-Verwarnung geahndet gewesen wäre, empfand Schiedsrichter Philipp Langer als rotwürdige Verfehlung und zog den Karton mit eben jener Farbe aus seiner Gesäßtasche. Mehr noch: Im Spielbericht beschrieb der Unparteiische den Fehltritt der Moerser Mittelfeldspielerin als "Nachtreten", so dass nun mit einer längeren Sperre für Steffi Frings gerechnet werden muss.

Schon nach einer Viertelstunde hatte sich Langer nicht unbedingt für einen Eintrag im Moerser Poesie-Album empfohlen. Nach einem Foul an Annika Horz blieb der von Seiten der Gastgeberinnen erwartete Pfiff und somit der fällige Elfmeter für den GSV aus. Während die Moerser Mannschaft über weite Strecken der Partie vieles richtig machte und lediglich einmal mehr ihre bekannte Schwäche im Torabschluss dokumentierte, bewies die mit vier Spielerinnen aus dem Bundesliga-Kader verstärkte Bayer-Reserve ihre Kaltschnäuzigkeit und traf mit ihrer ersten Möglichkeit nach einer Stunde prompt zur Führung. Für das gerechte 1:1 in letzter Minute war die Chefin höchstpersönlich verantwortlich. Teamkapitänin Patricia Michalak setzte das Leder aus 20 Metern Distanz gefühlvoll in die Bayer-Maschen.

(dk)
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