Volleyball Chang Cheng Liu bleibt MSC-Trainer

Moers · Der Moerser Volleyball-Bundesligist kann auch in der nächsten Saison auf die Dienste des Chinesen bauen. Im Rennen um den Posten des Frauen-Nationaltrainers seines Heimatlandes konnte er sich nicht durchsetzen.

 So emotional werden die MSC-Fans Trainer Chang Cheng Liu auch in der kommenden Saison am Spielfeldrand erleben können. Er wird nicht Trainer von Chinas Frauen-Nationalmannschaft, sondern bleibt in Moers.

So emotional werden die MSC-Fans Trainer Chang Cheng Liu auch in der kommenden Saison am Spielfeldrand erleben können. Er wird nicht Trainer von Chinas Frauen-Nationalmannschaft, sondern bleibt in Moers.

Foto: SAB

Günter Krivec machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. "Auch wenn ich es Chang Cheng gegönnt hätte, bin ich für den Verein froh, dass es nicht geklappt hat", meinte der Präsident des Volleyball-Bundesligisten Moerser SC mit Blick auf das Angebot des chinesischen Volleyball-Verbandes an Liu, sich für den neu zu besetzenden Posten des Damen-Nationaltrainers zu bewerben. Am späten Freitag kehrte der MSC-Coach vom Auswahlverfahren aus Peking zurück und berichtete, dass die Wahl nicht auf ihn gefallen ist. So bleibt den Adlern angesichts der Planungen für die nächste Spielzeit eine schwer zu bearbeitende Baustelle erspart.

Wer von den zuletzt vier verbliebenen Kandidaten das Rennen gemacht hat, stand vor Lius Rückreise noch nicht fest. Doch er geht davon aus, dass die frühere Weltklasse-Spielerin Lang Ping den Posten bekommt. Sie war 1984 in Los Angeles mit Chinas Frauen Olympiasieger geworden. Danach setzte sie sich zwar in die USA ab und heiratete dort, doch in vergangenen Jahren lebte und arbeitete sie wieder in ihrem Heimatland, wo sie auch eine große Popularität genießt. Sicher ein großer Vorteil für sie, auch wenn Chang Cheng Liu sich in seiner Zeit in Deutschland als Spieler und Trainer einen exzellenten Ruf erarbeitet hat. Immerhin erhielt er vom Verband das Angebot, noch nicht genau definierte Aufgaben als Co-Trainer zu übernehmen. "Doch das wollte ich nicht – auch weil ich zu stark an Moers hänge. Meine Familie ist hier, ich bin seit über 20 Jahren in dieser Stadt und ich mag sie. Ich will hier eigentlich nicht weg – bei einem Angebot als Cheftrainer der Nationalmannschaft wäre das etwas anderes gewesen. Auch schwer, aber für ein solches Amt kann man für einen Zeitraum auch mal einen Kompromiss machen", ließ Liu nach seiner Rückkehr aus China wissen.

Ab heute steht für ihn wieder der Moerser SC im Mittelpunkt, es gilt, die Mannschaft für die kommende Spielzeit zusammenzustellen. Aus dem Plan, eventuell zwei chinesische Nationalspieler zu verpflichten, wurde nichts. Einer der Kandidaten hat wohl nicht das erforderliche Format, der andere wird noch bis zu Olympia in Brasilien für sein Heimatland spielen. Doch Präsident Günter Krivec will mit Chang Cheng Liu über die vier Akteure sprechen, die in jüngst beim Training vorgespielt haben. "Bei zwei von ihnen bin ich mir ziemlich sicher, dass sie zu uns passen. Doch ich will dem Trainer nicht vorgreifen", betonte der MSC-Präsident. Außerdem soll auch über den Posten des Co-Trainers gesprochen werden, für den erst im Laufe der vergangenen Saison Michael Kohne verpflichtet worden war.

(RP)
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