Stadtschützenfest 2013 Willi Kempers' Passion für Uniformen

Mönchengladbach · Beim Stadtschützenfest am Wochenende wird Willi Kempers in einer seiner historischen Uniformen aufmarschieren. Der Rheindahlener ist als Archivar ein wahrer Schützenexperte und besitzt zahlreiche Raritäten.

Glänzende Orden und Anstecker in unterschiedlichen Formen und Farben: Willi Kempers' aktuelle, blaue Uniform zieren viele Auszeichnungen. Hierzu zählen unter anderem die Ehrennadel der Stadt und der Ritterorden des Heiligen Sebastian in Europa. Epauletten mit silberfarbenen Fransen schmücken die Schultern der Uniform.

Manch einer sammelt seltene Briefmarken oder auch Kunstgegenstände. Willi Kempers aus Rheindahlen hingegen hat in den 43 Jahren seiner Mitgliedschaft in der Sankt-Helena-Schützenbruderschaft eine ganz besondere Leidenschaft für historische Uniformen entwickelt. "Mich interessieren ausschließlich Uniformen aus der Kaiserzeit", sagt Kempers und blickt in eines seiner vielen Bücher zum Thema Uniformen. Deutschlandweit sucht er auf Börsen nach preußischen Uniformen, um sein Sortiment ständig zu erweitern. Aber auch, um sein Wissen zu vertiefen.

"Manchmal muss man auch länger nach einem bestimmten Uniformteil suchen", berichtet der 58-Jährige. Damit er die erworbenen Prachtstücke schließlich tragen kann, lässt der selbstständige Speditionskaufmann sie nachschneidern. Das sei oftmals nötig, weil die Menschen früher kleiner und schmaler gewesen seien.

Mit den Jahren hat er somit eine stolze Anzahl historischer Uniformen sammeln können. Hierzu zählt beispielsweise der Uniformrock des ersten Garde-Ulanen-Regiments, der traditionell mit der Tschapka, einer viereckigen Kopfbedeckung mit seitlich angebrachtem Rosshaar für Mannschaften und mit Büffelhaar für Offiziere, getragen wird. Neben der Uniform des Brandenburgischen Husaren-Regiments von Schill hat Kempers auch eine komplette Uniform des zweiten Leib-Husaren-Regiments, welche er zur Parade beim Stadtschützenfest am Sonntag tragen wird. "Das Hobby macht einfach Spaß", sagt der Schützenbruder.

Willi Kempers' Laufbahn als Schütze wurde ihm sozusagen in die Wiege gelegt, denn er kam am Kirmessamstag des Rheindahlener Schützenfestes im Jahr 1955 auf die Welt. Im Alter von 15 Jahren trat er in die St.-Helena-Schützenbruderschaft ein und gehört dort bis heute dem Offizierszug 1972 an. Zudem ist der Rheindahlener Mitglied des Bruderrates, dem er seit 1985 angehört. Zusammen mit Klaus Cörstges aus Hehn ist er als leidenschaftlicher Archivar unter anderem für die Schützenausstellung in der Stadtsparkasse und im Dicken Turm, wo sich das Archiv befindet, zuständig. Besonders stolz ist Kempers auch auf seine Mitgliedschaft in der Matthias-Bruderschaft. Mit ihr ist er bereits mehr als 25 Mal nach Trier zum Apostelgrab des heiligen Matthias gepilgert, wofür ihm die Pilgernadel in Gold verliehen wurde.

(RP)
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