Serie Die Straßen-Paten Peter Nonnenmühlen- eine Allee erinnert an Ehren-OB

Mönchengladbach · Erst Zentrumspartei, dann nach dem Zweiten Weltkrieg CDU-Mitglied: Rechtsanwalt Peter Nonnenmühlen prägte die Stadt Mönchengladbach.

 Geboren am 7. Juni 1868 in Mönchengladbach als Sohn von Caspar und Margarete Nonnenmühlen, war Peter Nonnenmühlen Kommunalpolitiker und Oberbürgermeister der Stadt.

Geboren am 7. Juni 1868 in Mönchengladbach als Sohn von Caspar und Margarete Nonnenmühlen, war Peter Nonnenmühlen Kommunalpolitiker und Oberbürgermeister der Stadt.

Foto: Isabella Raupold

Moderne Villen und Briten-Häuser im traditionellen weißen Farbstil. Aus der Ferne sieht man ein großes Kreuz, das den Haupteingang zum städtischen Hauptfriedhof bildet. Gemeint ist die Peter-Nonnenmühlen-Allee im Stadtteil Windberg. Inwiefern prägte aber Peter Nonnenmühlen die Geschichte Gladbachs?

Geboren am 7. Juni 1868 in Mönchengladbach als Sohn von Caspar und Margarete Nonnenmühlen, war Peter Nonnenmühlen Kommunalpolitiker und Oberbürgermeister der Stadt. Sein Abitur machte er am Stiftisch-Humanistischen Gymnasium. Nach verschiedenen Studien in Bonn, Heidelberg, Tübingen und Leipzig, ließ er sich zunächst in seiner Heimatstadt als Rechtsanwalt nieder. 1896 heiratete Nonnenmühlen Wilhelmine Meer, die Tochter einer der bedeutendsten Unternehmerfamilien des 19. Jahrhunderts. Gemeinsam bekamen sie sechs Kinder. Eine Tochter starb bereits im Kindesalter. Politisch gehörte der Rechtsanwalt der Zentrumspartei an, mit der er 1902 als Vertreter der dritten Abteilung in die Mönchengladbacher Stadtverordnetenversammlung gewählt wurde. Er galt besonders in seinen ersten Jahren als überzeugter Gegenspieler des damaligen Oberbürgermeisters Hermann Piecq. Im März 1933 zog Nonnenmühlen als Spitzenkandidat das letzte Mal in die Stadtverordnetenversammlung ein. Kurz darauf löste sich die Zentrumspartei auf. Mit der Auflösung endete auch Peter Nonnenmühlens politische Tätigkeit, und er konzentrierte sich auf seine Karriere als Rechtsanwalt.

Einige Tage nach dem 20. Juli 1944 wurde Nonnenmühlen verhaftet. Aufgrund seines hohen Alters wurde er aber bald wieder freigelassen. Ein Jahr später zog er als ältestes Mitglied in den provisorischen Stadtrat ein und wurde am 11. Februar 1946 als Nachfolger Wilhelm Elfes' zum Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach gewählt. Sieben Monate später schied er aus dem Amt des Oberbürgermeisters sowie dem Stadtrat aus, dem er später als Mitglied der CDU wieder angehörte. Am 4. November 1948 wählten die Mitglieder der CDU Nonnenmühlen ein weiteres Mal zum Oberbürgermeister. Er war daraufhin für drei Jahre das älteste Stadtoberhaupt in Deutschland. 1950 wurde dem Rechtsanwalt nach einer Abstimmung einstimmig die Ehrenbürgerschaft verliehen. Zwei Jahre später folgte die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes der Bundesrepublik Deutschland. Am 9. Februar 1952 starb Peter Nonnenmühlen im Alter von 83 Jahren. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er auf dem Hauptfriedhof beigesetzt.

Heute erinnert eine Allee an den politisch engagierten Rechtsanwalt. Sie verbindet den Bunten Garten mit dem Hauptfriedhof, auf dem Nonnenmühlen begraben ist. Der Grünstreifen in der Mitte der Allee, über den ein Weg führt, schafft eine idyllische und ruhige Atmosphäre mitten in der Stadt. Entlang des Weges laden mehrere Bänke, gelegen an Rosenfeldern, zum Pausieren ein. Ein Fußgängerüberweg über den vielbefahrenen Schürenweg sorgt für die Verkehrssicherheit der Besucher und Anwohner. Letztere stifteten sogar vor ein paar Jahren eine Skulptur, die inmitten zweier sich kreuzender Wege steht.

(RP)
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