Handball Lürrip zerlegt Lobberich

Auf dem Weg zum Durchmarsch in die Oberliga lässt sich Aufsteiger Lürrip auch nicht von der Spitzenmannschaft der Liga stoppen. Die Turnerschaft gewinnt das Topspiel 34:26, nach herausragender zweiter Halbzeit.

Verbandsliga Mutter Cutura spurtete aufs Spielfeld und knuddelte ihren Sohn Ljubomir. Das war ein verdienter Lohn für den Trainer der Turnerschaft Lürrip nach einem phasenweise atemberaubenden wie überraschenden Sieg. Die Turnerschaft Lürrip gewann das rasante Spitzenspiel gegen den bisherigen Tabellenführer TV Lobberich 34:26 (14:14) und zerlegte dabei den favorisierten und hoch eingeschätzten Gegner in seine Einzelteile. Die bessere Mannschaft gewann gegen die stärkeren Individualisten. "Ich hatte mit einem knappen Spiel gerechnet", sagte Cutura.

Kurzer Prozess nach der Pause

Nur in den ersten 15 Minuten hatte seine Mannschaft Probleme mit dem Lobbericher System, das darauf ausgerichtet war, mittels offensiver Deckung Spielmacher Oliver Schilling und Torjäger Daniel Koenen aus dem Spiel zu nehmen. Das gelang den Gästen auch. "Da haben wir uns zu schwer getan", monierte Cutura. Nach dem 3:7 (14. Minute) nahm er seine Auszeit. Anschließend entdeckte die Mannschaft ihre eigentlichen Stärken: Daniel Beckers, Linksaußen René Vaziri und der überragende Kreisläufer Martin Prondzynski kombinierten sich zu dritt über die linke Seite durch die Gäste, als wären diese nur Eskorte zum Tor. Bis zur Pause kam die Turnerschaft so zum 14:14-Ausgleich.

Nach dem Seitenwechsel machte Lürrip in der voll besetzten Jahnhalle gleich kurzen Prozess. Innerhalb von zehn Minuten ging die Turnerschaft 23:15 in Führung, weil Torwart Carsten Hesse nun stark hielt, Prondzynski hinten die Würfe von Tom Thelen und Dennis Föhles exzellent blockte und auch die Tempogegenstöße funktionierten. "Unser hohes läuferisches Pensum war entscheidend. Großes Lob an unsere Außenspieler", sagte Cutura. Lobberich verkürzte noch einmal zum 24:28, doch gegen Ende wurde es phasenweise eine Vorführung für die Mannschaft von Trainer Manfred Wählen. Seine Mannschaft hatte die Ballsicherheit völlig verloren.

"Lürrip hat fantastisch gespielt. Die präzisen Konter haben den Unterschied ausgemacht. Dass es so klar wird, damit hatte ich nicht gerechnet", sagte Wählen, nachdem er sich zunächst einige Minuten von dem beinahe desaströsen Einbruch seiner Mannschaft erholen musste. "Hier zu verlieren ist aber keine Schande. Entscheidend ist, keine Punkte woanders liegen zu lassen."

Nun dürfte Lürrip selbst klar sein, dass der Aufsteiger gemeinsam mit Lobberich und Lank einer der drei heißen Anwärter auf den Aufstieg in die Oberliga ist. Ljubomir Cutura wollte davon nichts wissen: "Jetzt beginnt die Vorbereitung auf Lank." Wieder ein Spitzenspiel – nur ist Lürrip nach dem Auftritt von gestern dann fast sogar Favorit.

(RP)
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