Handball Hakon Lehmann nutzt seine Chance

Oberliga · Borussia Mönchengladbachs Kreisläufer profitierte von der Erkältung von Niko Merten, erzielte im Spiel gegen Solingen acht Treffer und holte drei Siebenmeter heraus. Am Ende mussten die Oberliga-Handballer beim 32:31-Sieg noch zittern.

Borussia Mönchengladbachs Handballer mussten stark ersatzgeschwächt gegen die SG Solingen antreten. Gleich vier Spieler standen Trainer Zoran Cutura nicht zur Verfügung, zwei weitere mussten angeschlagen die Partie bestreiten. Die Akteure auf der Platte zeigten jedoch eine ansprechende Leistung und siegten 32:31.

Zwanzig Sekunden waren noch zu spielen. Borussia ist im Ballbesitz, der Spielzug bereits angesagt. Dann aber schnappt sich Daniel Panitz, mit elf Treffern bester Gladbacher Werfer, das Spielgerät und verwirft. Die Mitspieler sind sauer, Trainer Zoran Cutura ungläubig. "Da hätte er seine starke Leistung mit einer Aktion zunichtegemacht", sagte er. Die SG Solingen nutzte die verbleibende Zeit jedoch nicht, Borussia siegte. Und das durchaus verdient.

Denn trotz der zahlreichen Ausfälle und einer neuen Abwehrformation zeigten die Cutura-Schützlinge bereits von Anfang an den Siegeswillen, den sich jeder Trainer wünscht. Doch der Wille allein reichte nicht, um sich entscheidend vom Gegner zu distanzieren. "In der ersten Hälfte war es immer eng", räumte Cutura ein. Doch ab der neunten Minute lagen immer die Borussen mit einem oder zwei Toren in Front. Auch dank Hakon Lehmann, der für Niko Merten einsprang und dessen Ausfall bestens kompensierte. "Seine Mitspieler haben das auch schnell realisiert und ihn immer wieder angespielt", lobte Cutura. Zur Pause stand es 19:17.

Der Trainer traf in der Halbzeitansprache den richtigen Ton und die Borussen hatten das Spielgeschehen immer besser im Griff. Vor allem dank Panitz, der beinahe jeden Wurf im Netz verwandelte, bauten die Gladbacher ihre Führung in den Folgeminuten auf fünf Tore aus. Doch eine beruhigende Führung war das noch nicht, wie sich sechs Minuten vor Schluss herausstellte. Solingen machte hinten auf. Bei Borussia mischte der bereits angeschlagen ins Spiel gegangene Tobias Elis nicht mehr mit. Zudem "spielten wir die letzten Minuten immer in Unterzahl", sagte Cutura.

Der Vorsprung schmolz mit zunehmender Spieldauer. Die Angst nach einer Punkteteilung nahm zu. Als Panitz dann 20 Sekunden vor Schluss aufs Tor warf, obwohl es anders abgesprochen war, schwenkte die Sorge in Wut um. "Daniel hat ein richtig geiles Spiel gemacht, aber da war er zu übermotiviert", sagte Cutura. Panitz sei sich sicher gewesen, auch den Ball zu verwandeln, so Cutura.

Durch den Sieg überwintern die Cutura-Schützlinge auf dem zweiten Platz. Punktgleich mit TuSEM Essen II. "Wir haben eine tolle Hinrunde gespielt und nur gegen die Top-Teams verloren", sagte Cutura. Er war zufrieden.

(RP)
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