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Mönchengladbach Seit 25 Jahren ohne rechten Winkel

Mönchengladbach · Mit einem ökumenischen Gottesdienst, einem Festakt und einem Mitmachprogramm feierte die Freie Waldorfschulejetzt ihr 25-jähriges Bestehen. Eine Ausstellung erinnert an Rudolf Steiner, den Begründer der Waldorf-Pädagogik.

 Bratkartoffeln mal anders zubereitet: Die Schüler stellten bei der Feier unter Beweis, was sie so drauf haben.

Bratkartoffeln mal anders zubereitet: Die Schüler stellten bei der Feier unter Beweis, was sie so drauf haben.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

"Am Freitag war bei uns noch Land unter", sagte Nicole Düser, Geschäftsführerin der Rudolf-Steiner- Schule. Das Gewitter am Abend zuvor hatte der Schule schwer zugesetzt, ein Blitzeinschlag die Telefonanlage lahmgelegt. Davon war am Samstag dann aber nichts mehr zu spüren, als die Freie Waldorfschule ihr 25-jähriges Bestehen feierte. Bis zum letzten Platz besetzt war die Aula, als Düser auf die vergangenen 25 Jahre zurückblickte. "Mit Mut, Tatkraft und Zuversicht ist ein Gebäude nach dem anderen entstanden", sagte sie.

Angefangen hatte alles im September 1989, als die Rudolf-Steiner- Schule in Mönchengladbach gegründet wurde. Aktuell besuchen 376 Schüler die einzügige Schule, an der sie ihre komplette Schullaufbahn von der ersten bis zur 13. Klasse absolvieren und vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur alle staatlichen Schulabschlüsse erwerben können. Die Lehrinhalte gliedern sich in einen praktisch-handwerklichen, einen wissenschaftlichen und einen künstlerischen Bereich. Noten bekommen die Schüler erst in der Oberstufe, Sitzenbleiben können sie nicht.

Dass Waldorf-Schüler Vorurteilen mit Humor begegnen, das machten Fränzi Meyer (18) und Luca Kellner (16) während des Festaktes in der Aula deutlich: "Rechte Winkel kennen wir nicht", sagten sie in einer launigen Liebeserklärung an ihre Schule. Denn schon am Gebäude zeigt sich die Philosophie Rudolf Steiners, dem Begründer der Waldorf-Pädagogik: Rechte Winkel sind gebrochen. Bürgermeister Michael Schroeren (CDU) zeigte sich beeindruckt von der ganzheitlichen Erziehung: "Sie müssen mit niemandem den Vergleich scheuen", wandte er sich an die anwesenden Schüler.

Auffallend waren die gute Stimmung und insbesondere die große Zufriedenheit unter den Schülern und Eltern. "Wir haben keinen Tag bereut", sagte Elternvertreterin Marion Feldwisch während des Festaktes. Ihre älteste Tochter hat letztes Jahr Abitur an der Waldorfschule gemacht, die drei jüngeren Geschwister besuchen sie noch. "Ich gehe jeden Tag gerne zur Schule", betonte auch Luca Kellner später im Gespräch. "Wir haben ein entspanntes Verhältnis zu den Lehrern, und der Druck ist nicht so groß." Anna (11), die die sechste Klasse besucht, mag insbesondere den praktischen Unterricht: "Ich kann stricken, sticken und habe eine Puppe genäht", erzählte sie stolz.

Martina Kuhlmann, die Leiterin des Waldorfkindergartens Hollerbusch, war ebenfalls zum Festakt gekommen. In ihrer Ansprache brachte sie die Philosophie der Waldorf-Pädagogik auf den Punkt: "Die eigene Persönlichkeit ist ein Schatz, den die Kinder mitbringen", sagte sie.

(drlp)
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