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Mönchengladbach Religion als Ausstellungsthema im Schloss

Mönchengladbach · "Ausdrucksformen von Religion" im Rheinland und in Limburg ist Thema eines Fotowettbewerbs.

 Museumskustos Dr. Klaus Möhlenkamp mit einem Siegerfoto des Wettbewerbs "Religion" in der Vorburg des Museums Schloss Rheydt.

Museumskustos Dr. Klaus Möhlenkamp mit einem Siegerfoto des Wettbewerbs "Religion" in der Vorburg des Museums Schloss Rheydt.

Foto: Isa Raupold

Es ist ein Zufall, dass gerade jetzt, da im Museum Schloss Rheydt Schaustücke der Münsterschatzkammer gezeigt werden, im neuen Kabinett hinter der Kasse eine Ausstellung den Titel "Religion" trägt. "Wir haben's nicht geplant, es passt trotzdem ideal", freut sich Museumsdirektor Karlheinz Wiegmann in Übereinstimmung mit Kurator Klaus Möhlenkamp.

Der hält seit 2005 Verbindung zu einem in Venlo beheimateten euregionalen Projekt, das alle zwei Jahre den Fotografenverbänden in Limburg und im Rheinland ein Forum für einen Wettbewerb bietet. Nach Wettbewerben zum Thema Stadt, Magie, Multikulti und zuletzt Vereinsleben waren diesmal "Ausdrucksformen von Religion" Anlass für belgische, niederländische und deutsche Fotografen, mit der Kamera auf Entdeckungsreise zu gehen. Vom 17. November bis 19. Januar sind die Arbeiten im Museum zu sehen.

Das Schwarz-Weiß-Foto einer alten Dame, die in Alltagsschürze in ihrer Küche ein Heiligenbild in Händen hält, zwischen Kuckucksuhr und Mikrowelle mit Kerzen, Kreuz und Devotionalien eine Art Altar zum Andenken an ihren verstorbenen Partner geschaffen hat, hat den mit 500 Euro dotierten ersten Preis gewonnen. Es stammt von einem niederländischen Fotografen und trägt den schlichten Titel "Mom". Möhlenkamp hat mit zwei Kollegen als Mitglied der Jury unter 220 Einsendungen 71 Fotografien ausgewählt, die nach Venlo jetzt in Rheydt gezeigt werden. Im Kabinett des Museums hängen sie auf Stellwänden und an den Seiten: Einzelfotos wie das Kreuz am Straßenrand, das an eine Verunglückte gemahnt; Blicke in Kirchen, Wallfahrtsorte, Augenblicke der Andacht oder der Unachtsamkeit. Fotoserien geben Prozessionen ein fokussiertes Gesicht. Manche Arbeiten sind auch inszeniert, verfremdet, wie der Sündenfall einer jungen Frau, für den ein Apple-Tablet herhalten muss; oder die Darstellung einer Madonna im Strahlenkranz in Anlehnung an Michelangelos "Abendmahl", mit Cola und Burger statt Brot und Wein.

Den ganz überwiegenden Teil der Arbeiten prägt ein christlicher Blick, allerdings sind auch muslimische Motive zu sehen. Das überaus farbintensive Bild einer betenden Sikh hat es sogar aufs Siegertreppchen geschafft, neben der goldgetränkten Aufnahme abbrennender Wachskerzen an einem Wallfahrtsaltar.

1750 Euro an Preisgeldern hat die Jury vergeben, etliche besondere Erwähnungen ausgesprochen und in den Arbeiten ein Stück Gegenwart zusammengetragen. "Die Siegerfotos werden in Venlo archiviert, als Zeitdokumente", sagt Möhlenkamp. Es freut ihn, dass über den Besuch der Fotoausstellung eine andere Klientel ins Museum findet.

Eröffnung am Sonntag, 17. November, 11.30 Uhr.

(ark)
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