Mönchengladbach 6. Gesamtschule: FDP bringt neue Variante ins Spiel

Mönchengladbach · Die Verwaltung soll die ehemalige Hauptschule Eicken als zweiten Standort zur Aachener Straße 179 prüfen.

Mönchengladbach: 6. Gesamtschule: FDP bringt neue Variante ins Spiel
Foto: Ilgner/Reichartz

Die räumliche Ausweitung der Gesamtschule Stadtmitte bereitet zurzeit vielen Kopfschmerzen. Nicole Finger, schulpolitische Sprecherin der FDP, ist regelrecht sauer — nicht über das Thema an sich, sondern über die Verfahrensweise. Zuerst sei erst nach drei Jahren bekanntgeworden, dass der zunächst vorgesehene Einzug in die katholische Hauptschule Stadtmitte 500 Prozent teurer wird, als geplant. "Und jetzt bekommen wir immer neue Änderungslisten für den Haushalt, für die es keine Beschlüsse gibt", sagt sie. Der Schulausschuss werde von der Verwaltung mit dem Thema gar nicht befasst, statt dessen werde "Hinterzimmer-Politik" betrieben.

Der Schulausschuss habe weder über die Änderungsliste mit dem geplanten Neubau ohne die Sekundarstufe I für über zehn Millionen Euro beraten, noch über den zwischenzeitlich avisierten Schulstandorttausch mit der Geschwister-Scholl-Realschule, der sieben Millionen Euro kosten und am Mittwoch in der Sondersitzung des Hauptausschusses beraten werden soll. Nicole Finger fragt sich, ob nicht auch andere, für die Schüler gangbare und für die Stadt leichter finanzierbare Lösungen möglich wären. Ihrer Meinung nach sind nicht alle Varianten geprüft worden. Sie fragt sich zum Beispiel, ob nicht für die kommenden drei Jahre die Klassen 8, 9 und 10 in die ehemalige Hauptschule Eicken ziehen und die Klassen 5 bis 7 am jetzigen Standort Aachener Straße 179 bleiben könnten.

Die Geschwister-Scholl-Schule, die jetzt noch dreizügig ist, müsste dann erst in drei Jahren in das Gebäude umziehen, das nur für zwei Züge reicht. Und in der Hauptschule Eicken gebe es die nötigen Fachräume. Die schulpolitische Sprecherin der Liberalen wundert sich außerdem, dass im Papier zum aktuellen Prüfauftrag ausgerechnet zur Hauptschule Eicken keine Zahlen zu eventuell notwendigen Sanierungskosten vorgelegt wurden.

Die fand sie in den Kostenzusammenstellungen, die von der Verwaltung vor Einrichtung der sechsten Gesamtschule vor vier Jahren gemacht wurden. Auch damals war das Hauptschulgebäude an der Regentenstraße als Auslagerungsstandort geprüft worden. Kostenpunkt damals: 150 000 Euro. "Selbst wenn sich die Verwaltung wieder einmal um 500 Prozent verrechnet hätte, lägen die Kosten noch unter einer Million Euro", sagt Finger.

(RP)
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